Rechtliche Risiken in Agenturen – Ein unterschätztes Problem
Agenturen stehen im Spannungsfeld zwischen kreativer Freiheit und rechtlichen Verpflichtungen. Während der Fokus oft auf innovativen Kampagnen, Branding-Strategien und digitalen Projekten liegt, werden rechtliche Fallstricke häufig übersehen. Das kann schwerwiegende Konsequenzen haben – von teuren Abmahnungen über Vertragsstreitigkeiten bis hin zu Bußgeldern wegen Datenschutzverstößen.
Ein unterschriebener Vertrag mit dem Kunden, eine korrekte DSGVO-Umsetzung oder eine überprüfte Werbemaßnahme kann über den langfristigen Erfolg oder Misserfolg Ihrer Agentur entscheiden. Dennoch handeln viele Unternehmer erst, wenn es bereits zu spät ist.
In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten rechtlichen Risiken, mit denen Agenturen konfrontiert sind, und erklären, warum eine Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anwalt nicht nur Ihre Risiken minimiert, sondern auch langfristige Sicherheit schafft.
Vertragsrecht: Klare Vereinbarungen vermeiden teure Streitigkeiten
Unklare oder fehlende Verträge: Das Risiko teurer Missverständnisse
Viele Agenturen arbeiten auf Basis von Angeboten oder E-Mail-Absprachen, ohne ein rechtlich wasserdichtes Vertragswerk aufzusetzen. Das kann problematisch werden, wenn Kunden plötzlich Nachbesserungen fordern, Zahlungsfristen ignorieren oder Leistungen reklamieren, die eigentlich nicht vereinbart waren.
Ein gut durchdachter Vertrag sollte klare Mindestangaben definieren:
Leistungsumfang: Welche konkreten Arbeiten übernimmt die Agentur? Gibt es Korrekturschleifen? Welche Leistungen sind optional?
Zahlungsmodalitäten: Wann und wie erfolgt die Vergütung? Gibt es eine Anzahlung oder Meilenstein-Zahlungen?
Haftung und Gewährleistung: Wer haftet für Fehler in Kampagnen? Welche Nachbesserungsrechte hat der Kunde?
Ohne eine vertragliche Regelung kann es schnell zu Streitigkeiten kommen. Wir helfen Ihnen, individuelle Verträge zu erstellen, die ihre Interessen absichern und Missverständnisse vermeiden.
Urheberrechte an kreativen Leistungen: Wem gehört was?
Agenturen erstellen oft urheberrechtlich geschützte Werke – von Logos über Texte bis hin zu aufwändigen Kampagnen. Doch wer besitzt die Nutzungsrechte an diesen Inhalten?
Oft übersehen Agenturen, dass sie als Urheber von Design- oder Werbemaßnahmen nicht automatisch alle Rechte an den Kunden übertragen. Fehlt eine klare Regelung, können Kunden möglicherweise nicht uneingeschränkt über das Design verfügen, was zu Unzufriedenheit oder sogar rechtlichen Auseinandersetzungen führt.
Gleichzeitig müssen Agenturen darauf achten, keine fremden Werke zu nutzen, ohne die erforderlichen Nutzungsrechte einzuholen. Dies gilt insbesondere für Bilder, Fonts oder Musik, die in Kampagnen verwendet werden.
Wir sorgen dafür, dass Agenturverträge die urheberrechtlichen Aspekte klar regeln, sodass es weder auf Kunden- noch auf Agenturseite zu Problemen kommt.

Datenschutz: DSGVO-Pflichten für Agenturen
Agenturen als Auftragsverarbeiter – Ein oft übersehenes Risiko
Viele Agenturen verarbeiten personenbezogene Daten – sei es im Rahmen von Social-Media-Kampagnen, Newsletter-Marketing oder Web-Tracking. Dabei übersehen sie oft, dass sie aus datenschutzrechtlicher Sicht als Auftragsverarbeiter im Sinne der DSGVO agieren.
Sobald eine Agentur Kundendaten speichert oder verarbeitet, benötigt sie eine schriftliche Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung (sog. AV-Vertrag) mit dem Auftraggeber. Fehlt dieser Vertrag, drohen hohe Bußgelder.
Abmahnungen wegen fehlerhafter Datenschutzerklärungen
Websites und digitale Kampagnen, die personenbezogene Daten erfassen, müssen DSGVO-konform gestaltet sein. Fehlerquellen sind unter anderem:
Fehlende oder fehlerhafte Datenschutzhinweise
Fehlende oder mangelhafte Cookie-Banner, die nicht der aktuellen Rechtsprechung entsprechen
Unzureichend eingeholte Einwilligungen für Newsletter oder Tracking-Tools
Wir helfen Ihnen, Datenschutzrichtlinien und Cookie-Consent-Management rechtskonform zu gestalten und so das Risiko von Abmahnungen oder Bußgeldern zu minimieren.
Haftungsrisiken: Wer haftet bei Fehlern und Schäden?
Schadensersatzforderungen wegen fehlerhafter Kampagnen oder Webseiten
Ein Zahlendreher in einer Werbeanzeige, eine irreführende Preisangabe oder ein nicht korrekt gekennzeichnetes Gewinnspiel – kleine Fehler können große finanzielle Folgen haben. Ihre Kunden können Schadensersatz fordern, wenn ihnen durch eine fehlerhafte Kampagne ein wirtschaftlicher Schaden entsteht.
Gleiches gilt z.B. für Webseiten, welche Sie im Kundenauftrag erstellt haben. Gemäß dem Grundsatz von Treu und Glauben vertrauen Ihre Kunden darauf, dass ihre neue Webseite auch allen rechtlichen Anforderungen entspricht.
Wir erstellen für Sie rechtssichere Datenschutzhinweise und kümmern uns um alle Compliance-Vorgaben für das Impressum und z.B. den Newsletter-Prozess. Bei Onlineshops oder Webseiten mit redaktionellen Inhalten wie beispielsweise Blogs oder regelmäßigen News warten weitere juristische Herausforderungen.
Mit der richtigen Vertragsgestaltung lassen sich Haftungsrisiken begrenzen. Wir helfen Agenturen, Klauseln zur Haftungsbeschränkung in ihre Verträge aufzunehmen und sich so gegen hohe Forderungen abzusichern.
Wettbewerbsrechtliche Verstöße und Abmahnungen
Marketingmaßnahmen müssen den Vorgaben des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) entsprechen. Irreführende Werbung, übertriebene Heilversprechen oder aggressive Verkaufsstrategien können rechtliche Konsequenzen haben.
Häufige Verstöße sind:
Fehlende oder irreführende Kennzeichnung von Werbung (z. B. „Werbung“ auf Social Media)
Vergleichende Werbung, die Konkurrenten in schlechtem Licht erscheinen lässt
Unzulässige Cold Calls oder nicht genehmigte E-Mail-Werbung
Wir prüfen Ihre Kampagnen im Vorfeld und sorgen dafür, dass sie nicht gegen Wettbewerbsrecht verstoßen.
Wie wir Sie konkret unterstützen
Unsere Kanzlei hat bereits zahlreiche Agenturen erfolgreich begleitet. Wir bieten Ihnen:
Rechtssichere und individuelle Vertragsgestaltung für Kunden- und Dienstleistungsverträge
DSGVO-Beratung zur Vermeidung von Datenschutzverstößen
Prüfung von Werbemaßnahmen auf rechtliche Risiken
Vertretung bei Abmahnungen und Rechtsstreitigkeiten
Alle notwendigen Rechtstexte für Ihre Webseiten
Dank unserer Erfahrung kennen wir die Herausforderungen von Agenturen genau und bieten Ihnen pragmatische Lösungen, die Ihren kreativen Prozess nicht behindern, sondern absichern.
Rechtssicherheit als Wettbewerbsvorteil für Agenturen
Agenturen, die rechtliche Risiken minimieren, sparen nicht nur Kosten, sondern steigern auch ihre Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden. Ein solides rechtliches Fundament sorgt für Planungssicherheit und schützt vor bösen Überraschungen.
Unsere Kanzlei sorgt dafür, dass Ihr Agenturgeschäft rechtlich optimal aufgestellt sind – von der Vertragsgestaltung über Datenschutz bis hin zur Absicherung gegen Haftungsrisiken.
Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Ihre Agentur sicher und erfolgreich wächst.
FAQs: Häufig gestellte Fragen
Wann sollte eine Agentur einen Anwalt hinzuziehen?
Sobald Verträge aufgesetzt oder geprüft werden müssen, rechtliche Unsicherheiten bestehen oder eine Abmahnung droht, ist anwaltliche Beratung ratsam. Ein häufiger Fehler ist hierbei das Abwarten „bis etwas passiert“. Eine frühzeitige, kurze Beratung spart Ihnen Ärger und am Ende Geld!
Was kostet eine anwaltliche Beratung für Agenturen?
Die Kosten variieren je nach Umfang der Beratung. Wir bieten pragmatische und flexible Lösungen – von der Einzelfallberatung bis zur laufenden Betreuung. Erstkontakte und gegenseitiges Kennenlernen sind selbstverständlich pauschal kostenfrei. Eine steuerrechtliche, vollständige Absetzbarkeit der durch unsere Unterstützungsdienstleistung für Sie entstandenen Kosten ist ebenfalls grundsätzlich gegeben.
Wie können Agenturen Abmahnungen vermeiden?
Rechtssichere Verträge, DSGVO-konforme Prozesse und die Prüfung von Kampagnen sind essenziell.
Grundsätzlich gilt: lieber einmal zu viel nachfragen!
Wie schnell können Sie uns unterstützen?
Wir stehen Ihnen auch kurzfristig zur Verfügung – kontaktieren Sie uns für eine Erstberatung!
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