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SaaS-Verträge (Software-as-a-Service): Rechtliche Herausforderungen, Risiken und Optionen

März 4, 2025

SaaS

(SaaS) hat sich als bevorzugtes Modell für die meisten Unternehmen etabliert.

Laut einer aktuellen Studie nutzen über 70 % der Unternehmen weltweit mindestens eine SaaS-Anwendung, und der Markt wächst kontinuierlich. Viele Unternehmen aus dem Mittelstand setzen zunehmend auf SaaS-Lösungen, um ihre IT-Kosten zu senken und die betriebliche Effizienz zu steigern.

Dieses Modell bietet Ihnen zwar Flexibilität und Skalierbarkeit, bringt aber erhebliche rechtliche Herausforderungen mit sich. Unklare oder unzureichende SaaS-Verträge können Compliance-Verstöße, finanzielle Einbußen und geschäftliche Risiken zur Folge haben.

„Verträge sollten immer so individuell sein wie Ihr Unternehmen!“

Unsere Kanzlei ist seit vielen Jahren auf IT- Recht, Vertragsrecht, Compliance, Sicherheit und Datenschutz spezialisiert. Wir unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung, Prüfung und Verhandlung von (SaaS-) Verträgen, um typische Fallstricke zu vermeiden und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

 

Wichtige Regelungspunkte in SaaS-Verträgen

 

Leistungsbeschreibung und Service Level Agreements (SLAs)

Ein SaaS-Vertrag sollte detailliert beschreiben, welche Funktionen und Leistungen die Software bietet.

Es muss klar definiert sein, welche Verfügbarkeiten und Wartungszeiten gelten und welche Eskalationsmechanismen für Ausfälle vorgesehen sind. Wartungsarbeiten und Updates müssen transparent dokumentiert werden.

Praxisbeispiel: “Geplante Wartungsarbeiten werden mindestens 48 Stunden im Voraus angekündigt und außerhalb der Hauptbetriebszeiten durchgeführt. Ungeplante Ausfälle sind unverzüglich zu melden, wobei der Anbieter innerhalb von 30 Minuten eine erste Statusmeldung bereitstellt.”

 

Datenschutz und Datensicherheit

Da SaaS-Anwendungen oft mit sensiblen Unternehmensdaten arbeiten, sind Datenschutz und IT-Sicherheit essenzielle Vertragsbestandteile.

Es sollte geregelt sein, wo und wie die Daten gespeichert werden, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs) der Anbieter trifft und welche Verpflichtungen im Hinblick auf die DSGVO bestehen.

Auch Datenverschlüsselung und Anonymisierung sollten vertraglich abgesichert sein.

 

Nutzungsrechte und Lizenzmodelle

Ein SaaS-Vertrag muss genau festlegen, welche Nutzungsrechte eingeräumt werden.

Unternehmen sollten prüfen, ob Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Nutzer oder der Laufzeit bestehen.

Zudem muss geklärt sein, ob die Software von Drittanbietern genutzt oder angepasst werden darf und welche Erweiterungsoptionen es gibt.

 

Haftung und Gewährleistung

Wer haftet bei Systemausfällen oder Sicherheitslücken?

In vielen Standardverträgen versuchen Anbieter, ihre Haftung weitgehend auszuschließen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Haftungsbegrenzungen fair gestaltet sind und Schadensersatzansprüche geregelt sind.

Auch Reaktionszeiten und Supportlevel müssen definiert werden, ebenso wie besondere Risiken wie Cyberangriffe oder Datenverluste.

 

Kündigung und Exit-Strategie

Unternehmen sollten sich bereits bei Vertragsabschluss mit der Beendigung der SaaS-Nutzung auseinandersetzen.

Wichtig ist, wie die Übertragung oder Löschung von Unternehmensdaten geregelt ist und welche Fristen und Kosten entstehen.

Auch eine frühzeitige Kündigungsmöglichkeit, beispielsweise bei Leistungsproblemen, sollte berücksichtigt werden.

Ein entscheidender Punkt ist, welche Rechte das Unternehmen bei einer Insolvenz des Anbieters hat.

 

Support- und Serviceleistungen

Die Qualität des Supports ist ein wesentlicher Faktor.

Der Vertrag sollte festlegen, zu welchen Zeiten und über welche Kanäle Support erreichbar ist, welche Reaktionszeiten garantiert werden und welche Eskalationsstufen vorgesehen sind.

Auch regelmäßige Systemoptimierungen und Updates sollten vertraglich festgeschrieben sein.

Risiko

Risiken vermeiden: So unterstützen wir Sie

Viele SaaS-Verträge enthalten Klauseln, die Unternehmen benachteiligen oder Risiken bergen.

Wir helfen Ihnen, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und Verträge optimal auf Ihre Bedürfnisse anzupassen.

Unsere Experten unterstützen Sie bei der Prüfung und Verhandlung von SaaS-Verträgen sowie bei der Absicherung gegen Compliance- und Datenschutzrisiken.

Wir entwickeln maßgeschneiderte Vertragsklauseln zur Haftungsbegrenzung und Datensicherheit und gewährleisten eine rechtssichere SaaS-Nutzung. Darüber hinaus begleiten wir Sie bei der Einhaltung branchenspezifischer Anforderungen und regulatorischer Vorgaben und erarbeiten Strategien zur Vertragsoptimierung.

Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Betreuung von Unternehmen können wir lösungsorientiert und pragmatisch auf Ihre spezifische Anforderungen eingehen.

Lassen Sie sich von uns beraten und schützen Sie Ihr Unternehmen vor kostspieligen rechtlichen Problemen.

Benötigen Sie eine professionelle Prüfung oder Beratung zu Ihrem SaaS-Vertrag?

 

Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen, Risiken zu minimieren und Ihre Interessen zu schützen.

 

Aktuelle Informationen zu verwandten Themen:

Softwarepflegevertrag: Bedeutung, Rechtsgrundlagen und alles Wissenswerte

 

Häufig gestellte Fragen (FAQs) 

Warum sind SaaS-Verträge rechtlich so komplex?

SaaS-Verträge betreffen viele Rechtsbereiche, darunter IT-Recht, Datenschutz, Vertragsrecht und Haftungsfragen. Eine unklare oder fehlerhafte Vertragsgestaltung kann erhebliche finanzielle und rechtliche Folgen haben.

Was passiert mit meinen Unternehmensdaten, wenn der Vertrag endet?

Der Vertrag sollte genau regeln, ob Daten sicher gelöscht oder an das Unternehmen zurückgegeben werden. Ohne eine solche Regelung besteht das Risiko, dass Daten verloren gehen oder weiterhin gespeichert bleiben.

Wie kann ich meine Haftung in einem SaaS-Vertrag begrenzen?

Unternehmen sollten darauf achten, dass Haftungsregelungen fair gestaltet sind. Eine klare Definition der Verantwortlichkeiten sowie eine Haftungsobergrenze sind essenziell.

Welche Rolle spielt die DSGVO in SaaS-Verträgen?

SaaS-Anbieter müssen DSGVO-konform arbeiten. Dazu gehören technische und organisatorische Maßnahmen, eine klare Datenverarbeitungsvereinbarung und Regelungen zur Auftragsverarbeitung.

Wann sollte ein Anwalt einen SaaS-Vertrag prüfen?

Grundsätzlich sollte jeder SaaS-Vertrag vor Unterzeichnung juristisch geprüft werden, um Risiken frühzeitig zu erkennen und problematische Klauseln anzupassen.

Was passiert, wenn der SaaS-Anbieter insolvent wird?

Ein Insolvenzfall kann gravierende Auswirkungen auf den Zugriff auf Ihre Daten und Dienstleistungen haben. Unternehmen sollten sicherstellen, dass der Vertrag eine Klausel enthält, die den Zugriff auf Daten auch im Insolvenzfall gewährleistet, beispielsweise durch regelmäßige Backups auf separaten Servern oder die Möglichkeit, Daten innerhalb einer definierten Frist zu migrieren.

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