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Softwarepflegevertrag: Bedeutung, Rechtsgrundlagen und alles Wissenswerte

Feb. 14, 2025

Softwarepflege

In der digitalen Geschäftswelt sind Unternehmen in hohem Maße von funktionierender Software abhängig.

Ob für Produktionsprozesse, das Kundenmanagement oder die Buchhaltung – ohne stabile und gepflegte Software kann der Geschäftsbetrieb schnell ins Stocken geraten.

„Software bleibt nicht von selbst aktuell und sicher.“

Ohne regelmäßige Pflege können Sicherheitslücken entstehen, die Angreifern Tür und Tor öffnen. Zudem kann veraltete Software zu Leistungseinbußen oder Inkompatibilitäten mit anderen Systemen führen, was den Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigen kann.

Regelmäßige Wartung, Updates und Support sind notwendig, um Funktionalität und Schutz vor Cyberangriffen zu gewährleisten. Ein klar definierter Softwarepflegevertrag schafft hier Sicherheit und vermeidet rechtliche und finanzielle Risiken.

Unsere Anwaltskanzlei hat bereits zahlreichen Unternehmen geholfen, rechtssichere und wirtschaftlich sinnvolle Softwarepflegeverträge zu erstellen, bestehende Verträge zu optimieren und im Streitfall Ansprüche durchzusetzen. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir Entscheider und Geschäftsführer dabei, die besten vertraglichen Lösungen für ihre individuellen Anforderungen zu finden.

Was ist ein Softwarepflegevertrag?

Ein Softwarepflegevertrag ist eine Vereinbarung zwischen dem Nutzer und dem Softwareanbieter, die regelt, welche Pflege- und Wartungsleistungen der Anbieter erbringt.

Dazu gehören unter anderem die Fehlerbehebung, das Einspielen von Updates und Anpassungen an neue gesetzliche Vorgaben oder technische Entwicklungen.
Im Gegensatz zu einmaligen Lizenzverträgen sorgt ein Pflegevertrag für eine kontinuierliche Betreuung über einen definierten Zeitraum hinweg.

Je nach Vereinbarung kann der Vertrag verschiedene Serviceleistungen umfassen. Die korrektive Pflege umfasst beispielsweise die Behebung von Fehlern und Störungen, während die adaptive Pflege sicherstellt, dass die Software an geänderte Systemanforderungen angepasst wird.

Die sog. perfektive Pflege zielt darauf ab, bestehende Funktionen zu verbessern oder zu erweitern, während präventive Maßnahmen dazu dienen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Darüber hinaus kann der Vertrag auch Regelungen zur Systemperformance enthalten, um sicherzustellen, dass die Software immer effizient arbeitet.

Beispielsweise können Vorgaben zur maximalen Ladezeit, zur Verfügbarkeit von Serverressourcen oder zu regelmäßigen Performance-Tests festgelegt werden, um eine konstante und zuverlässige Nutzung zu gewährleisten und somit Ausfallzeiten, welche zu direkten Verlusten für Ihr Unternehmen führen können, vorab vertraglich auszuschließen.

Warum ist ein Softwarepflegevertrag für jedes Unternehmen essenziell?

Für alle Unternehmen, die Software in ihren Betriebsabläufen nutzen, ist ein Softwarepflegevertrag von entscheidender Bedeutung.

Ohne eine vertraglich geregelte Wartung besteht das Risiko, dass Fehler nicht zeitnah behoben werden oder Updates nur gegen zusätzliche Kosten zur Verfügung stehen. Besonders kritisch ist dies bei Softwarelösungen, die für die tägliche Geschäftstätigkeit unerlässlich sind.

„Schützen Sie Ihre Kernprozesse und den reibungslosen Ablauf in Ihrem Unternehmen!“

 Unternehmen, die branchenspezifische Software nutzen, sind besonders auf eine verlässliche Pflege angewiesen, da selbst kleinste Fehler zu erheblichen Geschäftsausfällen führen können.

Softwareanbieter und IT-Dienstleister profitieren aber ebenfalls von klaren Vertragsregelungen. Sie vermeiden Streitigkeiten über den Umfang ihrer Leistungen und sichern sich eine langfristige Kundenbindung. Insbesondere in Zeiten wachsender Cyberbedrohungen ist es für beide Vertragsparteien wichtig, dass Sicherheitsupdates regelmäßig und zuverlässig bereitgestellt werden. Ein gut konzipierter Vertrag stellt transparent und kalkulierbar sicher, dass beide Parteien ihre Verpflichtungen verstehen und einhalten.

Update

Rechtliche Grundlagen und vertragliche Anforderungen

Die rechtliche Einordnung eines Softwarepflegevertrags ist in der Praxis nicht immer eindeutig.

Abhängig von den vereinbarten Leistungen kann es sich um einen Dienstvertrag oder einen Werkvertrag handeln.
Während bei einem Dienstvertrag eine kontinuierliche Unterstützung ohne garantierten Erfolg im Vordergrund steht, wird beim Werkvertrag eine konkrete Leistung, etwa eine Fehlerbehebung oder ein Update, geschuldet. In vielen Fällen bestehen hybride Vertragsformen, die Elemente beider Vertragsarten kombinieren.

Ein essenzieller Bestandteil des Vertrags ist eine detaillierte Leistungsbeschreibung, die genau festlegt, welche Pflege- und Supportleistungen erbracht werden.

Ebenso wichtig sind Regelungen zur Vergütung, zur Laufzeit des Vertrags und zu den Kündigungsmodalitäten.

Gerade im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz müssen zudem besondere Vorkehrungen getroffen werden, um die Einhaltung der DSGVO sicherzustellen und sensible Unternehmensdaten zu schützen. Zudem sollte der Vertrag klare Regelungen zur Nutzung von Subunternehmern enthalten, um sicherzustellen, dass Datenschutzbestimmungen nicht umgangen werden und im Schadens- oder Haftungsfall auch auf diese zurückgegriffen werden kann.

Typische Risiken bei fehlenden oder unklaren Softwarepflegeverträgen

Unternehmen, die ohne klare Pflegeverträge arbeiten, setzen sich erheblichen Risiken aus.
Ein häufiger Problempunkt ist die Sicherheit: Ohne regelmäßige Updates bleibt Software anfällig für Cyberangriffe, was zu Datenverlust oder Betriebsstörungen führen kann.

Auch die Betriebskontinuität ist gefährdet, wenn im Falle eines Fehlers keine vertraglich geregelte Unterstützung besteht. Besonders problematisch kann dies für Unternehmen sein, die in stark regulierten Branchen tätig sind, da Compliance-Verstöße zusätzlich erhebliche Strafen nach sich ziehen können.

Ein klassisches Risiko sind unklare Regelungen zum Leistungsumfang.

Beispielsweise kann es zu Streitigkeiten kommen, wenn nicht genau definiert ist, ob Updates automatisch enthalten sind oder ob sie gesondert beauftragt und somit bezahlt werden müssen.

Ebenso kann Uneinigkeit darüber entstehen, in welchem Umfang Supportleistungen erbracht werden oder welche Reaktionszeiten bei Problemen eingehalten werden müssen. Dies kann im akuten Schadensfall oder Systemausfällen zu erheblichen Mehraufwänden führen.

„Im akuten Schadensfall sind Sie in einer sehr schwachen Verhandlungsposition!“ 

Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass Anbieter Leistungen nur eingeschränkt oder gegen unerwartete Zusatzkosten erbringen. Dies kann nicht nur finanzielle Belastungen mit sich bringen, sondern auch dazu führen, dass notwendige Anpassungen nicht zeitnah umgesetzt werden. Ein gut strukturierter Vertrag hilft, solche Unsicherheiten zu vermeiden und klare Verantwortlichkeiten festzulegen.

Wie wir Sie als Anwaltskanzlei unterstützen können

Mit unseren langjährigen Erfahrungen im IT- und Vertragsrecht bieten wir Ihrem Unternehmen umfassende Unterstützung bei der Erstellung und Optimierung von Softwarepflegeverträgen.

Unsere Leistungen beginnen mit der individuellen Vertragsgestaltung, die exakt auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Mandanten zugeschnitten ist. Dabei achten wir darauf, dass sämtliche relevanten rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

Zusätzlich prüfen wir bestehende Verträge auf mögliche Risiken und Optimierungspotenziale. Viele Unternehmen nutzen Softwarepflegeverträge, die veraltete oder unklare Klauseln enthalten, die im Ernstfall zu Problemen führen können. Wir helfen dabei, solche Schwachstellen zu identifizieren und rechtssichere Anpassungen vorzunehmen.

In unserer schnelllebigen Zeit, mit der rasanten Weiterentwicklung des technischen Fortschritts und somit leider auch der Möglichkeiten für Cyberkriminelle, ist eine regelmäßige Prüfung bestehender Verträge auf eventuellen Anpassungsbedarf obligatorisch. Ein Turnus von jährlichen Überprüfungen ist hierbei in diversen Normen und Geschäftsbereichen sogar vorgeschrieben.

„Veraltete Verträge stellen ein hohes Geschäftsrisiko dar.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die individuelle Unterstützung bei Vertragsverhandlungen. Gerade größere Softwareanbieter legen oft Standardverträge vor, die vor allem ihre eigenen Interessen schützen. Diese sind aber aus unserer Praxiserfahrung heraus nicht in Stein gemeißelt und es lassen sich grundsätzlich Regelungen finden die für beide Vertragsparteien zielführend sind.

Wir sorgen dafür, dass unsere Mandanten Verträge abschließen, die faire und ausgewogene Regelungen enthalten. Sollte es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen, vertreten wir Unternehmen in Streitfällen und setzen ihre Ansprüche durch.

Warum ein professionell gestalteter Softwarepflegevertrag unverzichtbar ist

Ein fundierter Softwarepflegevertrag ist heutzutage für die allermeisten Unternehmen essenziell, um rechtliche Sicherheit, betriebliche Stabilität und wirtschaftliche Planbarkeit zu gewährleisten. Fehlende oder unklare Verträge können zu Sicherheitslücken, finanziellen Mehrkosten und rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

Mit einer durchdachten Vertragsstruktur können Sie ihre Risiken minimieren und eine stabile IT-Infrastruktur sicherstellen.

Mit unserer langjährigen Erfahrung helfen wir Unternehmen, Softwarepflegeverträge optimal zu gestalten, Risiken zu minimieren und rechtliche Konflikte zu vermeiden.

Unser Ziel ist es, unsere Mandanten nicht nur juristisch abzusichern, sondern ihnen auch wirtschaftlich sinnvolle und zukunftssichere Lösungen anzubieten.

Lassen Sie uns gemeinsam eine maßgeschneiderte und dabei pragmatische Lösung für Ihr Unternehmen entwickeln.

Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Erstberatung und profitieren Sie von unserer Expertise im IT-Recht.

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Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wer benötigt einen Softwarepflegevertrag?

Ein Softwarepflegevertrag ist essenziell für Unternehmen, die auf Software für betriebliche Abläufe angewiesen sind. Bei Unternehmen dessen Kernprozesse von bestimmter Software abhängig ist, ist ein Softwarepflegevertrag und die zumindest jährliche Überprüfung und ggfs. Anpassung im Sinne der ordentlichen Geschäftsführung obligatorisch, da ansonsten unkalkulierbare Risiken bestehen. Auch Softwareanbieter profitieren von klaren vertraglichen Regelungen.

Welche Leistungen sind in einem Softwarepflegevertrag enthalten?

Kurz Zusammengefasst: typische Leistungen umfassen Fehlerbehebungen, Updates, Anpassungen an neue Systemanforderungen, Performance-Optimierung und Support-Dienstleistungen.

Welche rechtlichen Aspekte sollten besonders beachtet werden?

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Leistungsbeschreibung (Stichworte: schneller Support und Ausfallabsicherung), Haftungsfragen, Datenschutzbestimmungen und den Kündigungsmodalitäten.

Was passiert, wenn kein Softwarepflegevertrag besteht?

Ohne Vertrag besteht das Risiko ungeplanter Kosten, Sicherheitslücken, Betriebsausfälle und rechtlicher Unsicherheiten.

Wie können wir als Anwaltskanzlei unterstützen?

Wir bieten umfassende Beratung, Vertragsprüfung und individuelle Gestaltung von Softwarepflegeverträgen, um rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren.

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