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Rechtliche Stolperfallen bei der Gründung eines Vereins

Feb 27, 2024

Das Gründen eines Vereins ist eine spannende Möglichkeit, gemeinschaftliche Ziele zu verfolgen und Interessen zu bündeln. Im Vergleich zur Gründung eines privatwirtschaftlich organisierten Unternehmens gibt es bei Vereinen einige jedoch besondere rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten, die sich aus ihrem spezifischen Zweck und ihrer Struktur ergeben.

Besonderheiten bei der Gründung eines Vereins:

1. Wahl der Rechtsform: Im Falle eines Vereins ist die Rechtsform bereits vorgegeben – es handelt sich um einen eingetragenen Verein (e.V.), der ins Vereinsregister eingetragen wird. Die Gründung eines nicht eingetragenen Vereins ist zwar auch möglich, jedoch besitzt dieser nicht die Rechtsfähigkeit eines e.V. und genießt nicht dieselben rechtlichen Vorteile.

2. Gründungsprozess: Für die Gründung eines eingetragenen Vereins ist eine Gründungsversammlung erforderlich, bei der die Satzung beschlossen und der Vorstand gewählt wird. Die Satzung muss bestimmte Mindestinhalte aufweisen, z.B. Zweck des Vereins, Sitz, Name und Regelungen zur Mitgliederversammlung. Anschließend erfolgt die Eintragung ins Vereinsregister.

3. Steuerliche Angelegenheiten: Vereine können unter bestimmten Voraussetzungen steuerbegünstigt sein, wenn sie gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen (§§ 51 ff. AO). Dies erfordert eine entsprechende Gestaltung der Satzung und die Anerkennung durch das Finanzamt.

4. Datenschutz: Auch Vereine müssen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) beachten, insbesondere im Umgang mit Mitgliederdaten. Die Einhaltung der Datenschutzvorgaben ist essentiell für den rechtskonformen Betrieb des Vereins.

5. Arbeitsrecht: Beschäftigt der Verein Mitarbeiter, gelten die üblichen arbeitsrechtlichen Bestimmungen. Ehrenamtliche Tätigkeiten im Verein fallen jedoch oft nicht unter das Arbeitsrecht, was besondere Regelungen erfordert.

6. Haftung: Im Außenverhältnis sind Vorstandsmitglieder und besondere Vertreter eines Vereins Dritten gegenüber aufgrund spezifischer Haftungsregelungen direkt und ohne Einschränkung verantwortlich, was bedeutet, dass sie mit ihrem kompletten privaten Vermögen haften. Generell ist die Haftung gegenüber Dritten uneingeschränkt.

7. Marken- und Patentrecht: Auch Vereine können Markenrechte oder Patente anmelden, um ihre Identität und ihre innovativen Projekte zu schützen.

8. Webseite und Marketing: Für Vereine ist eine Online-Präsenz zur Mitgliedergewinnung und -information wichtig. Dabei müssen rechtliche Vorgaben, wie das Impressum und Datenschutzerklärungen, beachtet werden.

Fazit

Die Gründung einer Organisation wie Sport- oder Kulturvereine oder eines sog. Cannabis Social Clubs (wobei hier noch weitere Besonderheiten zu beachten sind) erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung spezifischer rechtlicher Aspekte. Eine fachkundige Beratung durch Rechtsanwälte oder Steuerberater ist auch hier empfehlenswert, um sicherzustellen, dass der Verein von Beginn an auf einem soliden rechtlichen Fundament steht. Mit der richtigen Vorbereitung kann die Vereinsgründung ein erfolgreicher Weg sein, um gemeinsame Ziele zu erreichen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

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