TikTok hat seinen TikTok Shop in Deutschland gestartet – eine spannende Chance für Influencer:innen und Content-Creator, ihre Reichweite direkt in Umsätze zu verwandeln.
Doch ein eigener Shop bringt auch Verantwortung mit sich – von Haftungsrisiken bis zu Urheberrechtsverletzungen.
Als Influencer:in bist du nämlich nicht nur Creator, sondern auch Unternehmer:in.
Das bedeutet: Du musst zahlreiche rechtliche Vorgaben beachten, damit dein TikTok Shop rechtssicher läuft und nicht zur Falle wird.
Wir geben dir daher für deinen Influencer-Shop rechtliche Tipps, von der Einrichtung deines Shops bis zur täglichen Praxis.
So vermeidest du Abmahnungen, Sperren oder teure Fehler und konzentrierst dich aufs Wesentliche – kreative Inhalte und zufriedene Follower.
„Rechtssicherheit ist keine Kür, sondern Pflicht – gerade im E-Commerce.“
In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du einen TikTok Shop erstellen kannst und was du dabei rechtlich beachten musst.
Du erfährst, welche Pflichten du als Verkäufer:in oder als TikTok-Creator hast, welche Risiken lauern und wie du dich am besten absicherst.
Als spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei unterstützen wir dich zudem individuell – bei Bedarf stehen wir dir mit Rat und Tat zur Seite, von Markenschutz auf TikTok über Urheberrecht auf TikTok bis hin zu Vertragsgestaltung und Compliance.
Los geht’s – Schritt für Schritt zu deinem erfolgreichen (und rechtssicheren) TikTok Shop!
Schritt 1: Vorbereitung – Business-Account und Gewerbe anmelden
Bevor du deinen TikTok Shop erstellst, musst du einige Grundlagen klären.
Zunächst solltest du auf TikTok ein Business-Konto oder Creator-Konto führen – ein reines Privatkonto reicht nicht aus, um Produkte zu verkaufen.
Ein Business-Account schaltet Funktionen frei wie den Shop-Tab im Profil und Werbemöglichkeiten.
Überprüfe also in den TikTok-Einstellungen, ob dein Konto entsprechend eingestellt ist.
Geschäftliches Auftreten:
Sobald du planmäßig Umsatz erzielen willst, gilt das als gewerbliche Tätigkeit. In Deutschland musst du ein Gewerbe anmelden, wenn du als Influencer:in regelmäßig Produkte verkaufst oder Provisionen erhältst!
TikTok selbst verlangt bei der Registrierung deines Shops einen Gewerbenachweis, um sicherzustellen, dass du ein legitimes Unternehmen betreibst. Kümmere dich also rechtzeitig um einen Gewerbeschein (Gewerbeanmeldung) und – falls nötig – um einen Eintrag ins Handelsregister. Diese Dokumente wirst du im Anmeldeprozess hochladen müssen.
Voraussetzungen checken:
Die gute Nachricht: Es gibt keine strikte Follower-Mindestzahl, um einen TikTok Shop zu eröffnen.
Unternehmen können unabhängig von Followern starten, und für Creator-Accounts genügt oft eine Basisschwelle (z. B. 1.000 Follower). Wichtig ist vor allem, dass du mindestens 18 Jahre alt bist (Volljährigkeit ist für rechtsverbindliche Geschäfte notwendig) und dass dein TikTok-Konto keinen negativen Vermerken hat.
Bereite alle nötigen Infos und Unterlagen vor – Personalausweis oder Reisepass, deine Geschäftsadresse, E-Mail, Telefonnummer und Bankdaten.
Dann bist du bereit für die Registrierung.
Schritt 2: TikTok Shop registrieren – Konto im Seller Center erstellen
Die Einrichtung deines TikTok Shops erfolgt über das TikTok Seller Center, eine spezielle Plattform von TikTok für Verkäufer.
Hier eröffnest du gewissermaßen deinen Online-Shop innerhalb von TikTok. Gehe auf seller.tiktok.com und melde dich mit deinem TikTok-Login an oder registriere ein neues Seller-Konto mit E-Mail und Handynummer.
Folge dann diesen Schritten:
Geschäftsart angeben:
Wähle aus, ob du dich als Unternehmen (z. B. GmbH, UG) oder als Einzelunternehmer:in registrierst. Unternehmen müssen den offiziellen Firmennamen und ggf. eine Registrierungsnummer (wie Handelsregisternummer oder USt-ID) angeben. Einzelunternehmer (Soloselbständige) treten unter dem eigenen Namen auf. TikTok ermöglicht beide Varianten, aber die Anforderungen an Nachweise können variieren.
Grundlegende Informationen ausfüllen:
Gib das Land deines Geschäfts an (z. B. Deutschland) und bestätige die Region. Hinterlege dann deine Firmen- bzw. persönlichen Daten. Dazu gehören unter anderem eine gültige E-Mail-Adresse und Telefonnummer für dein Unternehmen sowie die Anschrift des Unternehmens. Bei physischen Produkten wirst du auch eine Lageradresse und eine Rücksendeadresse anlegen müssen – das können z. B. dein Büro oder Lager sein. Achte darauf, hier korrekte Daten einzutragen, da diese für Versandetiketten und Retouren verwendet werden.
Dokumente hochladen und verifizieren:
Jetzt kommt der wichtige Teil: die Verifizierung deines Accounts. TikTok prüft, ob du berechtigt bist, einen Shop zu betreiben. Lade die geforderten Dokumente hoch, damit dein Unternehmen verifiziert werden kann. Als Einzelunternehmer:in reicht meist ein gültiger Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein). Als eingetragenes Unternehmen musst du zusätzlich Nachweise wie einen Handelsregisterauszug oder deine Gewerbeanmeldung hochladen. TikTok möchte sehen, dass du offiziell registriert bist und rechtmäßig handelst. Außerdem benötigst du für die Verifizierung eventuell einen Nachweis deiner Geschäftsberechtigung – z. B. die Kopie deines Gewerbescheins, welche zeigt, dass du Produkte verkaufen darfst. Lade alle geforderten Unterlagen sorgfältig hoch und klicke auf Absenden.
Nun heißt es kurz gedulden: TikTok überprüft deine Angaben und Dokumente manuell. Dieser Prozess kann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Tipp: Stelle sicher, dass die Dokumente gut lesbar und vollständig sind, um Verzögerungen zu vermeiden. Falls etwas nicht passt, informiert TikTok dich per E-Mail und du kannst Korrekturen vornehmen.
Bankkonto verknüpfen:
Sobald dein Shop-Konto genehmigt wurde, hinterlege ein Bankkonto für Auszahlungen. Klicke im Seller Center auf „Bankkonto verknüpfen“ und gib deine Kontodaten ein – Kontoinhaber, IBAN, Bankname, etc.. Beachte: Der Kontoinhaber-Name muss mit dem registrierten Namen übereinstimmen (bei Einzelunternehmern dein Name, bei Firmen der offizielle Firmenname). Dieses Bankkonto nutzt TikTok, um deine Einnahmen (Verkäufe oder Provisionen) auszuzahlen und ggf. Rückerstattungen an Kunden abzuwickeln.
Geschäftsbedingungen akzeptieren:
Zum Abschluss der Registrierung musst du noch den Nutzungsbedingungen und Richtlinien von TikTok Shop zustimmen. Nimm dir Zeit, einen Blick in diese AGB von TikTok Shop zu werfen, bevor du einfach auf „Akzeptieren“ klickst. Darin stehen wichtige Regeln, z. B. zu Gebühren (aktuell behält TikTok etwa 5% Provision pro Verkauf ein), zur Content-Erstellung oder zu möglichen Kontosperrungen bei Verstößen.
Mein Account wurde gesperrt: Was machen für schnelle Hilfe?!
Viele Creator überspringen das Kleingedruckte – du nicht!
Prüfe gerade Punkte wie Provisionsänderungen (TikTok darf z. B. die Gebührenstruktur mit 30 Tagen Ankündigungsfrist anpassen). Es lohnt sich, hier die Augen offen zu halten.
Hast du alle Schritte erledigt, klickst du im Seller Center auf „Unternehmen starten“ – und voilà, dein TikTok Shop ist angelegt! Jetzt geht es an die inhaltliche Einrichtung.
Schritt 3: Produkte hinzufügen – Sortiment und Inhalte vorbereiten
Dein Shop-Konto steht, nun brauchst du natürlich Produkte, die du verkaufen oder bewerben möchtest.
In diesem Schritt geht es darum, deinen Produktkatalog im TikTok Shop aufzubauen und ansprechend zu gestalten.
Überlege dir zunächst, welche Artikel du in deinem TikTok Shop anbieten willst. Viele Influencer:innen starten mit einer Auswahl ihrer Bestseller oder Lieblingsprodukte – sei es die eigene Merch-Kollektion, ein selbst entwickeltes Produkt oder ausgewählte Artikel anderer Marken, die man im Affiliate-Programm promotet.
Wichtig ist, dass du hinter den Produkten stehst und sie zu deiner Community passen.
Produkte hinzufügen:
Im TikTok Seller Center gibt es einen Bereich, um neue Produkte anzulegen. Für jedes Produkt musst du verschiedene Angaben machen, z. B. Produktname, Kategorie, Preis, Lagerbestand und Versandinformationen. Zudem brauchst du hochwertige Produktbilder und -videos sowie eine präzise Beschreibung. Achte darauf, dass Bilder und Videos im Hochformat und mobil-optimiert sind – schließlich entdecken die Nutzer:innen deine Produkte direkt in der App beim Scrollen. Eine gute Beschreibung sollte alle wichtigen Fakten enthalten (Maße, Material, Funktionen etc.) und gleichzeitig neugierig machen, ohne falsche Versprechungen.
Rechtliche Vorgaben für Produktdarstellungen:
Schon beim Anlegen der Produkte musst du auf rechtliche Fallstricke achten. Verwende nur Bilder, Videos und Texte, an denen du die Rechte hast. Das heißt: Keine unerlaubten Kopien von Hersteller-Websites, keine geschützten Markenlogos ohne Erlaubnis und keine Produktfotos von anderen Shops klauen. TikTok verbietet ausdrücklich, Inhalte hochzuladen, die gegen Urheberrechte oder Markenrechte verstoßen. Dazu zählen etwa Produktbilder von Herstellerseiten ohne Einwilligung sowie Logos oder Namen geschützter Marken, sofern du nicht autorisiert bist. Mach also eigene Fotos oder frag den Hersteller um Erlaubnis, falls du Material nutzen willst. Ebenso tabu ist natürlich der Verkauf von gefälschten Markenprodukten – das ist nicht nur ein TikTok-Verstoß, sondern auch illegal (Stichwort Markenpiraterie).
Influencer und der TikTok Shop in Deutschland: Rechtliche Stolperfallen
Stelle außerdem sicher, dass deine Produkte den TikTok Shop-Richtlinien entsprechen.
Bestimmte Waren sind auf TikTok nicht erlaubt. Verboten oder eingeschränkt sind z. B. Waffen, Drogen, Tabakwaren, Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente, Glücksspielangebote und andere riskante Produkte.
Die vollständige Liste findest du in TikToks Richtlinien; halte dich unbedingt daran, um keine Sperre zu riskieren. Ein Verstoß kann zur Löschung des Artikels oder des gesamten Shops führen. TikTok prüft dein Sortiment stichprobenartig und Nutzer können unzulässige Angebote melden.
Tipp:
Beginne mit einer überschaubaren Anzahl Artikel und teste, was bei deiner Community ankommt. Du kannst den Katalog später jederzeit erweitern. Pflege deine Produktdaten stets aktuell – insbesondere Preise, Verfügbarkeit und Lagerbestand sollten stimmen, damit Kund:innen zuverlässig bestellen können. Sobald deine ersten Produkte online sind, kann theoretisch der Verkauf losgehen.
Doch bevor du jetzt durchstartest, solltest du noch weitere Profileinstellungen und Rechtstexte ergänzen.
Schritt 4: Profil und Rechtstexte einrichten – Impressum, AGB & Datenschutz
Als Nächstes musst du dein TikTok-Profil auf Vordermann bringen, damit es allen rechtlichen Anforderungen genügt.
In Deutschland gilt: Jede:r gewerbliche Social-Media-Nutzer:in braucht ein Impressum – also eine Anbieterkennzeichnung mit den wichtigen Kontaktdaten.
Auch eine Datenschutzerklärung sollte verfügbar sein, wenn du personengebundene Daten erhebst oder verarbeitest.
Und obwohl TikTok Shop in der App stattfindet, gelten im Prinzip dieselben Vorschriften wie für jeden Online-Shop, etwa was AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) und Widerrufsbelehrungen angeht. Schauen wir uns die einzelnen Punkte an.
Impressumspflicht auf TikTok:
Sobald du geschäftlich auf TikTok agierst, ist ein Impressum Pflicht.
Der Gesetzgeber (durch das Telemediengesetz und das neue Digitale-Dienste-Gesetz) verlangt, dass Nutzer:innen leicht erkennen können, wer hinter dem Account steckt. Auf TikTok selbst gibt es (noch) kein spezielles Feld für das Impressum, daher verweisen viele Creator im Profil auf einen Linktree oder eine eigene Website mit Impressum.
Wichtig ist, dass das Impressum leicht erkennbar und unmittelbar erreichbar ist – z. B. durch einen Link „Impressum“ in deiner Bio.
Was muss ins Impressum? Hier gelten die gleichen Vorgaben wie bei Websites. Mindestens sollten folgende Angaben nicht fehlen: Dein Name oder Firmenname, eine ladungsfähige Anschrift (keine Postfachadresse), eine E-Mail-Adresse und Telefon. Bist du im Handelsregister eingetragen, müssen auch die Registernummer und das Registergericht rein. Außerdem – ganz wichtig – deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID), sofern vorhanden.
Diese Informationen sind gesetzlich vorgeschrieben und dürfen nicht weggelassen werden. Achte darauf, dass deine Angaben stets aktuell sind.
Impressumspflicht für Influencer: Was du wissen musst
Falls du aus Datenschutzgründen ungern deine private Wohnadresse öffentlich zeigst (ein Problem vieler Influencer:innen), gibt es Lösungen: Du könntest z. B. eine Geschäftsadresse oder c/o-Adresse über einen Dienstleister nutzen, um deine Privatsphäre zu schützen.
Unsere Kanzlei bietet etwa an, als c/o-Adresse im Impressum zu fungieren, damit nicht deine Wohnanschrift im Netz steht – sprich uns gerne darauf an.
Datenschutzhinweise:
TikTok selbst erhebt natürlich Nutzerdaten, aber sobald du z. B. Bestellungen abwickelst, bekommst auch du personenbezogene Daten (Name, Lieferadresse, evtl. E-Mail der Käufer:innen) und wirst zum Datenschutz-Verantwortlichen für diese Vorgänge.
Du solltest deine Community transparent informieren, welche Daten du erhältst und was du damit machst.
Am besten verlinkst du in deinem Profil auf eine Datenschutzerklärung, in der du die Datenverarbeitung im Rahmen des TikTok Shops erklärst. Darin kannst du angeben, dass Bestellabwicklung über TikTok erfolgt, welche Daten zu Versand/Zahlung verarbeitet werden und dass du dich an die DSGVO hältst.
Wenn du Newsletter, Tracking oder andere Tools nutzt, müssten auch diese in der Datenschutzerklärung erwähnt werden – aber im einfachen Shop-Betrieb geht es vor allem um Bestelldaten.
Denk daran: Besonders vorsichtig musst du beim Umgang mit Daten von Minderjährigen sein, da auf TikTok viele Jugendliche unterwegs sind. Hier gelten strenge Vorgaben der DSGVO und des Jugendschutzes.
AGB und Widerrufsbelehrung:
Klassische Allgemeine Geschäftsbedingungen sind zwar rechtlich nicht zwingend erforderlich, aber enorm hilfreich.
In AGB kannst du wichtige Punkte für den Verkauf in deinem TikTok Shop regeln – z. B. Zahlungsarten, Lieferzeiten, Haftungsbeschränkungen und das Widerrufsrecht. Zwar gelten diese Regeln auch, wenn du sie nicht explizit aufschreibst (dann nach Gesetzesstandard), aber eigene AGB schaffen Klarheit sowohl für dich als auch für die Kund:innen.
Sie ermöglichen es dir z. B. festzulegen, wer die Rücksendekosten trägt oder wie genau Erstattungen ablaufen. Mit gut formulierten AGB verhinderst du Missverständnisse und bist im Streitfall besser abgesichert. Wir empfehlen daher dringend, eigene AGB bereitzustellen – idealerweise maßgeschneidert für dein Geschäft.
Unsere Kanzlei hilft dir gerne, rechtssichere Bedingungen für deinen TikTok Shop zu erstellen.
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Chancen, Risiken und Lösungen
Neben AGB brauchst du auch eine Widerrufsbelehrung, in der Verbraucher über ihr 14-tägiges Widerrufsrecht informiert werden (mehr dazu gleich im Schritt zu Verbraucherrechten).
Diese Info ist gesetzlich vorgeschrieben, bevor der Kunde kauft, und TikTok stellt hierfür möglicherweise standardisierte Texte bereit, die du bestätigen musst. Überprüfe aber selbst, ob alle Pflichtinformationen vorhanden sind. Ähnliches gilt für die Datenschutzerklärung – eventuell verweist TikTok Shop in seinen eigenen Richtlinien darauf, aber sicher ist sicher, wenn du es auch im Profil parat hast.
Zusammengefasst:
Rüste dein Profil so aus, dass ein:e Besucher:in sofort alle notwendigen rechtlichen Infos findet. Impressum und Datenschutz sollten nicht fehlen, AGB/Widerruf gehören spätestens beim Bestellvorgang kommuniziert (TikTok hat hierfür Eingabefelder oder verlinkt deine Shop-Policy).
Mit diesen Texten schaffst du Vertrauen und erfüllst die gesetzlichen Anforderungen.

Schritt 5: Inhalte erstellen und Werbung korrekt kennzeichnen
Dein TikTok Shop steht, die Produkte sind drin – jetzt musst du die Welt (bzw. deine Follower) darauf aufmerksam machen!
Das Herzstück deines Erfolgs sind Inhalte, also TikTok-Videos und Livestreams, in denen du Produkte präsentierst.
Hier verschmelzen Content und Commerce.
Aber Achtung:
„Wo Content zu Werbung wird, gelten strenge Regeln.“
Das Wettbewerbsrecht schreibt vor, dass Werbung als solche kenntlich gemacht werden muss. In sozialen Medien ist Transparenz das A und O, um Schleichwerbung zu vermeiden.
Werbekennzeichnung:
Sobald du in einem TikTok-Video ein Produkt zeigst und irgendeinen Vorteil daraus hast – sei es eine Verkaufsprovision aus dem TikTok Shop oder eine Bezahlung durch einen Sponsor – musst du diesen Post deutlich als Werbung markieren.
Das gilt übrigens auch, wenn du deine eigenen Produkte bewirbst; auch das ist Eigenwerbung und für Zuschauer:innen nicht ohne Weiteres von redaktionellem Content zu unterscheiden.
Platziere also am Anfang des Videotextes gut sichtbar Worte wie „#Werbung“ oder „Anzeige“.
Verwende deutsche Bezeichnungen – Begriffe wie #ad oder #sponsored reichen nach deutscher Rechtsprechung nicht aus!
In einem Livestream solltest du regelmäßig darauf hinweisen, dass es sich um eine Verkaufsveranstaltung handelt (beispielsweise durch Einblenden des Wortes “Werbung” in einer Ecke).
Wichtig:
Verlass dich nicht nur auf TikToks eigene Funktionen wie den kleinen “Shop” oder “Sponsored” Hinweis im Video – das allein genügt rechtlich nicht.
Fehlt die korrekte Kennzeichnung, drohen Abmahnungen wegen Schleichwerbung mit empfindlichen Kosten.
Influencer Marketing: Werbekennzeichnung und Schleichwerbung vermeiden
Authentisch bleiben:
Gute Werbung auf TikTok ist authentisch und passt zu dir.
Wähle also Kooperationsprodukte sorgfältig aus und präsentiere sie ehrlich.
Mache keine übertriebenen Versprechen über ein Produkt, die nicht halten – damit könntest du dich haftbar machen (dazu gleich mehr im Haftungs-Teil). Stütze dich auf die offiziellen Produktinformationen und bleibe sachlich, auch wenn du natürlich enthusiastisch sein darfst.
Wenn du Rabatte anbietest, gib die Bedingungen klar an. Und achte darauf, Anzeige und Empfehlung nicht zu vermischen: Deine Follower sollen sofort erkennen können, wann du etwas aus eigenem Antrieb zeigst und wann eine Verkaufsabsicht dahintersteckt.
Urheberrecht und Musik:
TikTok lebt von Musik und trendigen Sounds – doch im geschäftlichen Kontext ist das ein heikles Thema.
Viele Creator denken, was in TikTok verfügbar ist, dürfe frei genutzt werden.
Irrtum!
TikTok stellt zwei verschiedene Musikbibliotheken bereit: Eine Standard-Library für private, nicht-kommerzielle Posts, und eine kommerziell nutzbare Musikbibliothek für Business-Accounts.
Sobald du ein Video mit Verkaufsabsicht erstellst (z. B. ein Clip, der deinen TikTok Shop bewirbt), musst du sicherstellen, dass die verwendete Musik auch für kommerzielle Zwecke lizenziert ist.
Benutzt du beispielsweise einen aktuellen Charthit im Hintergrund eines Produktvideos, kann das eine Urheberrechtsverletzung sein – selbst wenn der Song in TikTok verfügbar ist.
Die Standard-TikTok-Lizenz deckt die Nutzung beliebter Tracks nicht für Werbung oder Produktverkäufe ab. Viele fallen genau auf diese Regel herein und riskieren teure Abmahnungen wegen unlizenzierter Musikinhalte.
„Viele Influencer:innen tappen genau hier in die Abmahnfalle!“
Unser Rat:
Nutze für Shop-Videos entweder musikfreie Clips, lizenzfreie Musik (es gibt z. B. Tracks unter Creative-Commons-Lizenzen) oder eben die kommerziell freigegebenen Sounds von TikTok.
Im Zweifel kannst du auch beim Musikrechte-Inhaber (z. B. Label) eine Nutzungserlaubnis einholen – was im Einzelfall aber umständlich sein kann. Gleiches gilt für andere Inhalte: Verwende nur eigene Videos und Bilder oder solche, die du mit Einwilligung benutzen darfst. Das Duettieren oder Stitchen fremder Videos ist auf TikTok zwar technisch möglich, aber rechtlich heikel, wenn es in einem werblichen Zusammenhang passiert, den der/die Original-Creator:in nicht autorisiert hat.
Also lieber verzichten, um safe zu sein.
Influencer – TikTok & Shop: Urheberrecht und Regeln zum geistigen Eigentum richtig umsetzen
Community-Richtlinien beachten:
Neben den Gesetzen musst du dich natürlich an TikToks Community Guidelines halten.
Im Kontext TikTok Shop bedeutet das z. B.: Keine unangemessenen Inhalte in Verkaufsvideos (Nacktheit, Hassrede etc. sind tabu, aber das versteht sich von selbst).
Wichtig für Live-Shopping: Achte auf Jugendschutz – wenn du z. B. abends Livestreams machst, in denen potenziell auch Jüngere zuschauen, sollten die Produkte jugendfrei sein bzw. entsprechend gekennzeichnet (nicht dass aus Versehen ein/e 15-Jährige/r ein 18+ Artikel bestellt).
Außerdem darfst du im Livestream keine Personen filmen, die es nicht möchten, und keine privaten Daten Dritter preisgeben. Hier gelten die gleichen Regeln wie generell im Streaming: Das Recht am eigenen Bild und Datenschutz gelten auch live. Wenn du Gäste im Stream hast, hol dir vorher ihr Einverständnis. Und spiel im Hintergrund nicht einfach Spotify-Hits ab – das wäre wieder ein Urheberrechtsverstoß, ähnlich wie bei Videos.
Zusammengefasst:
Kreiere spannenden Content für deinen TikTok Shop, aber immer mit Bedacht und rechtlichem Fingerspitzengefühl. Kennzeichne Werbung klar, nutze nur erlaubte Inhalte und halte dich an die Plattformregeln. Dann kannst du dich kreativ austoben, ohne Angst vor rechtlichen Stolperfallen haben zu müssen.
Schritt 6: Bestellungen, Versand und Verbraucherrechte im TikTok Shop
Kommen wir zur operativen Seite deines TikTok Shops: Wenn Bestellungen reinkommen, musst du sie korrekt abwickeln.
Für deine Käufer:innen soll das Einkaufserlebnis so reibungslos wie möglich sein – TikTok bietet zwar die Plattform, aber du (bzw. der Händler, dessen Produkte du promotest) bist für die Ausführung verantwortlich.
Hier die wichtigsten Punkte zu Versand, Kundenservice und Verbraucherrechten:
Auftragsabwicklung:
Sobald Kund:innen in deinem TikTok Shop etwas bestellen, erhältst du im Seller Center eine Benachrichtigung und die Bestelldetails.
Jetzt tickt die Uhr: Versende die Produkte zügig innerhalb der angegebenen Lieferzeit.
TikTok informiert Käufer über den Bestellstatus, aber du musst dafür sorgen, dass der Status stimmt – also z. B. die Sendungsverfolgungsnummer hinterlegen, wenn verschickt.
Leg dir einen Prozess zurecht, wie du Pakete packst und zur Post gibst, damit nichts liegen bleibt.
Falls du nicht selbst Verkäufer:in, sondern nur als Creator im Partnerprogramm agierst und fremde Produkte empfiehlst, übernimmt der jeweilige Händler den Versand. Dennoch ist es auch in diesem Fall in deinem Interesse, dass der Versand klappt – schließlich trittst du gegenüber deinen Followern als „Empfehler“ auf. Wähle also Partner (Brands/Shops) mit gutem Ruf, die zuverlässig liefern.
Widerrufsrecht (Rückgabe):
In Deutschland und der EU haben Verbraucher bei Online-Käufen ein 14-tägiges Widerrufsrecht, ohne Angabe von Gründen.
Das gilt grundsätzlich auch für Käufe über TikTok Shop, da es nichts anderes ist als ein Online-Verkauf.
Du musst Kund:innen vor Vertragsabschluss über dieses Recht informieren – üblicherweise geschieht das durch eine standardisierte Widerrufsbelehrung im Bestellprozess.
Stellt TikTok keine automatische Info bereit, musst du selbst dafür sorgen, dass der/die Käufer:in z. B. in der Produktbeschreibung oder per Link auf deine Widerrufsbedingungen hingewiesen wird.
Praktisch bedeutet Widerruf: Eine Kundin kann innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware vom Kauf zurücktreten.
Dann bist du verpflichtet, den gezahlten Betrag zu erstatten, sobald die Ware retourniert wurde. TikTok hat dafür Funktionen, um Rücksendungen abzuwickeln – stelle sicher, dass deine Rücksendeadresse korrekt im System ist und überprüfe Rücksendeanforderungen zeitnah. Plane auch ein, wie du Retouren logistisch handhabst und wie die Erstattung erfolgt (meist automatisch über die genutzte Zahlungsmethode).
Gewährleistung und Produktmängel:
Außerdem gilt die gesetzliche Gewährleistung. Das bedeutet, du haftest dafür, dass die verkaufte Ware frei von Mängeln ist.
Treten innerhalb von 2 Jahren nach Kauf Mängel auf, haben Kund:innen Anspruch auf Nacherfüllung – sprich Reparatur oder Ersatzlieferung. Können sie das nicht bekommen, dürfen sie den Preis mindern oder vom Kauf zurücktreten und Geld zurück verlangen.
Diese Gewährleistung kannst du nicht ausschließen (Verbraucherschutz).
Für dich heißt das: Verkaufe nur Produkte, von deren Qualität du überzeugt bist, und hab im Blick, dass im Fall von Problemen Kosten auf dich zukommen können (Ersatzlieferungen, ggf. Erstattungen).
Falls du selbst nicht Hersteller der Produkte bist (z. B. beim Affiliate-Marketing), läuft die Abwicklung solcher Fälle meist über den eigentlichen Verkäufer – aber Kunden wenden sich oft zuerst an die Person, die ihnen das Produkt „empfohlen“ hat, nämlich dich als Influencer:in. Kooperiere dann mit dem Händler, um eine Lösung zu finden, bevor ein Shitstorm daraus wird.
Kundensupport:
Gerade als Einzel-Verkäufer:in solltest du auf Kundenanfragen schnell reagieren.
TikTok-Nutzer erwarten auch bei In-App-Käufen einen gewissen Service.
Das kann bedeuten, Fragen zu Produkten via Kommentar oder DM zu beantworten, oder auf Beschwerden rasch und freundlich einzugehen. Denke daran, dass unzufriedene Kunden sich öffentlich äußern können (z. B. in Kommentaren oder Videos). Ein professioneller Umgang mit Kritik zeigt, dass dein Shop seriös ist.
Reagiere sachlich und biete Lösungen an (Ersatz, Rücknahme, Erklärung etc.), dann kannst du viele Probleme entschärfen, bevor sie rechtlich eskalieren.
Haftung bei Problemen:
Wer haftet, wenn mal etwas schiefgeht?
Grundsätzlich tritt TikTok nur als Plattform auf und übernimmt keine Haftung für deine Verkäufe.
Du selbst bist die/der Vertragspartner:in der Kundschaft und damit verantwortlich. Wenn ein Paket verloren geht oder ein Produkt defekt ist, schaut der Kunde zuerst auf dich.
Auch für Schäden, die durch ein von dir verkauftes Produkt entstehen (Produkthaftung), kannst du haftbar gemacht werden. Beispiel: Du verkaufst eine selbst produzierte Gesichtscreme im TikTok Shop und jemand erleidet eine allergische Reaktion – hier könntest du in die Verantwortung genommen werden. Daher ist es wichtig, die Produkte sorgfältig auszuwählen und ggf. mit Haftpflicht- oder Produkthaftungsversicherungen nachzurüsten, wenn du eigene Ware anbietest.
Falls du als Influencer:in „nur“ vermittelst (also Produkte anderer Firmen bewirbst), liegt die Kundengewährleistung primär beim Verkäufer.
Dennoch kannst du rechtlich mit in die Pflicht gezogen werden, etwa wenn du eigene Zusagen oder Garantien gemacht hast, die über die Herstellerangaben hinausgehen.
Beispiel: Du bewirbst ein Gadget als „unkaputtbar“ und es geht doch kaputt – dann könntest du wegen irreführender Werbung belangt werden. Halte dich also im Zweifelsfall an die offiziellen Aussagen des Herstellers und formuliere keine Versprechen, die du nicht sicherstellen kannst.
Influencer: starke Verträge schützen deine Karriere!
Retouren und Provisionen:
Ein spezieller Punkt beim TikTok Shop Partnerprogramm (Affiliate): Was passiert mit deiner Provision, wenn eine Bestellung retourniert wird?
Hierzu sollten klare Regeln zwischen dir und dem Verkäufer bestehen. Oft ist es so, dass die Provision verfällt, wenn der Kunde widerruft – schließlich kommt kein finaler Verkauf zustande. Idealerweise ist das in den Verträgen mit den Verkäufer:innen geregelt, damit es keinen Streit gibt. Mehr dazu im Schritt 10 (Verträge).
Unterm Strich: Behandle deinen TikTok Shop wie einen „richtigen“ Online-Shop in Sachen Kundenservice.
Kenne die Rechte deiner Käufer:innen und erfülle deine Pflichten, dann minimierst du rechtliche Risiken und baust Vertrauen auf. Zufriedene Kunden bedeuten Wiederholungskäufe – ein klarer Gewinn für dich!
Schritt 7: Steuern und Buchhaltung – Finanzamt nicht vergessen
Sobald Geld fließt, mischt auch das Finanzamt mit. Einnahmen aus dem TikTok Shop sind steuerpflichtig, egal ob es direkte Produktverkäufe oder Provisionen aus Kooperationen sind. Viele Creator sind kreativ, aber bei Buchhaltung eher zurückhaltend – doch hier darfst du nichts schleifen lassen.
Die Basics:
Einkommensteuer:
Deine Gewinne aus dem TikTok Shop (Umsatz minus Ausgaben) zählen zu deinem Einkommen und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Als Einzelunternehmer:in gibst du das in der Anlage S (Selbständigkeit) oder G (Gewerbe) an. Wichtig: Rückeinnahmen aus Provisionen oder Verkäufen sind Einkünfte aus Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit. Du solltest von Anfang an einen Teil deiner Einnahmen zurücklegen, um die Steuer später zahlen zu können, oder vierteljährliche Vorauszahlungen einplanen. Ein Steuerberater kann helfen abzuschätzen, was auf dich zukommt.
Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer):
Wenn du regelmäßig Waren verkaufst, unterliegst du in aller Regel der Umsatzsteuerpflicht. Der aktuelle Satz in Deutschland beträgt 19% (ermäßigt 7% für bestimmte Waren). Das bedeutet, du müsstest auf deinen Rechnungen Umsatzsteuer ausweisen und an das Finanzamt abführen. Allerdings gibt es für Kleinunternehmer:innen eine Ausnahme: Bleibt dein Umsatz unter 22.000 € pro Jahr (Stand 05.2025), kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen und die Umsatzsteuer weglassen. Dann darfst du in TikTok allerdings auch keine MwSt. ausweisen. Achtung: TikTok Shop rechnet die Preise standardmäßig inkl. MwSt. für Endkunden. Wenn du kein Kleinunternehmer bist, musst du die 19% aus dem Brutto-Preis herausrechnen und später ans Finanzamt zahlen. Bist du Kleinunternehmer, solltest du das TikTok vielleicht mitteilen, damit keine falschen Steuerangaben passieren. Im Zweifel frag hier eine:n Steuerberater:in.
Gewerbesteuer:
Überschreiten deine Jahresgewinne den Gewerbesteuer-Freibetrag (der liegt aktuell bei 24.500 € für Einzelunternehmen), kann auch Gewerbesteuer anfallen. Das ist aber für viele Einzel-Creator zunächst nicht relevant, es sei denn, dein Shop geht richtig durch die Decke.
Buchhaltung:
Auch wenn’s lästig ist – führe ordentlich Buch über deine Shop-Einnahmen und Ausgaben. Dokumentiere jede Auszahlung von TikTok (die Auszahlung erfolgt meist abzüglich der TikTok-Gebühr) und hebe Belege für Ausgaben auf (z. B. Wareneinkauf, Verpackungsmaterial, Marketingkosten). Das erleichtert die Steuererklärung enorm und rettet dich im Falle einer Betriebsprüfung. Tools oder einfache Excel-Tabellen können am Anfang helfen. Und vergiss nicht, Rechnungen zu erstellen für deine Verkäufe. Kunden bekommen zwar in der App eine Bestellbestätigung, aber du solltest trotzdem für dich Rechnungen schreiben, vor allem wenn Kunden welche anfragen (nach §14 UStG bist du verpflichtet, auf Verlangen eine Rechnung auszustellen, wenn du steuerpflichtig bist).
Bankkonto trennen:
Verwende idealerweise ein separates Bankkonto für deine Geschäftsaktivitäten (z. B. ein Geschäftskonto oder ein Unterkonto). So vermischt du nicht private und geschäftliche Gelder und behältst den Überblick. TikTok verlangt ja ohnehin ein Konto für Auszahlungen – lass das am besten rein für den Shop laufen.
Kurz gesagt:
Mach dich mit den steuerlichen Pflichten vertraut, bevor du Geld einnimmst.
Es lohnt sich, zu Beginn eine steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, damit du optimal startest und keine Fristen oder Pflichten verpasst. Nichts ist ärgerlicher, als einen erfolgreichen TikTok Shop zu haben und dann vom Finanzamt unsanft geweckt zu werden, weil etwas nicht gemeldet wurde.

Schritt 8: TikTok-Richtlinien und Compliance – Regeln der Plattform einhalten
Neben Gesetzen musst du auch stets die Plattformregeln von TikTok im Blick behalten.
TikTok hat eigene Nutzungsbedingungen und Richtlinien für den Shop, die du ja akzeptiert hast. Diese Regeln zu brechen kann ebenso schlimm enden wie ein Gesetzesverstoß – nämlich mit der Sperrung deines Shops oder Accounts.
Schauen wir auf ein paar wichtige Punkte der TikTok-Vorgaben:
Verbotene Produkte & Inhalte:
Wir haben es bereits angesprochen – TikTok untersagt den Verkauf bestimmter Waren. Dazu gehören illegale Artikel, gefährliche Güter (z. B. bestimmte Chemikalien oder Lithium-Akkus), Waffen, Drogen, lebende Tiere, pornografisches Material und so weiter. Auch Produkte, die auf betrügerische Weise angeboten werden (z. B. Fälschungen oder geklaute Ware), sind natürlich verboten. Halte dich strikt an diese Verbote. TikTok führt Kontrollen durch und Nutzer können auffällige Shops melden.
Schon drei Verstöße gegen Urheber- oder Markenrechte können zur dauerhaften Kontoschließung führen – inkl. Verlust all deiner Inhalte und Follower!
Diese „Three Strikes“-Policy hat TikTok klar formuliert. Also, kein Risiko eingehen: Biete nur an, was erlaubt ist, und nutze in deinen Videos keine gesperrten Inhalte.
Performance und Kundenzufriedenheit:
TikTok achtet darauf, dass die Kundenerfahrung auf der Plattform gut ist. Wenn dein Shop häufig negative Bewertungen oder zu lange Lieferzeiten hat, kann das Konsequenzen haben. Möglicherweise ranken deine Produkte dann schlechter oder TikTok greift ein. In den Richtlinien dürfte stehen, dass TikTok bei zu vielen Stornos oder Beschwerden deinen Shop vorübergehend pausieren kann – schließlich will TikTok keine schlechten Schlagzeilen durch betrügerische oder schlampige Verkäufer.
Also: Halte deine Storno- und Rückgabequote niedrig, kommuniziere gut mit Kunden und vermeide Regelverstöße, dann bleibst du in TikToks Augen ein:e wertvolle:r Partner:in.
Änderungen der Plattform:
TikTok entwickelt sich ständig weiter. Neue Features können kommen, Regeln können angepasst werden. Bleib up to date über Ankündigungen im Seller Center oder in TikTok News. Beispielsweise könnte TikTok künftig Provisionssätze ändern oder neue Anforderungen an Produktlisten stellen. Laut Bedingungen muss TikTok Änderungen ankündigen (z. B. 30 Tage vorher bei Gebühren). Dennoch empfiehlt es sich, regelmäßig ins Seller Center zu schauen oder die E-Mails von TikTok zu lesen, damit dich nichts überrascht.
Datenschutz und Datensicherheit:
TikTok stellt eine spezielle Shop-Datenschutzrichtlinie bereit, die regelt, wie Daten im Partnerprogramm verarbeitet werden. Verstoße nicht dagegen, indem du z. B. Kundendaten unerlaubt weitergibst oder TikTok-Tools missbrauchst. Sammle keine Daten außerhalb des notwendigen Umfangs. Sicherheit ist auch ein Aspekt: Schütze deinen Seller-Account durch ein starkes Passwort und 2-Faktor-Authentifizierung, damit kein Unbefugter Unfug treiben kann. Ein gehackter Account könnte z. B. dein Shop-Listing verändern oder schlimmer.
Konsequenzen bei Verstößen:
Was passiert, wenn du doch mal gegen Regeln verstößt? Je nach Schwere kann TikTok Warnungen aussprechen, einzelne Inhalte löschen oder deinen Zugang temporär sperren. Bei gravierenden oder wiederholten Verstößen droht die vollständige Account-Sperrung – das Worst-Case-Szenario, das du unbedingt vermeiden willst. Dann verlierst du nicht nur den Shop, sondern auch dein TikTok-Profil mit all deinen Followern, Videos und dem hart erarbeiteten Ruf. Daher unser eindringlicher Rat: Nimm die TikTok-Richtlinien ernst. Sie sind kein lästiges Kleingedrucktes, sondern der Rahmen, in dem du dich bewegen darfst.
Sollte es doch mal zu einer Sperre kommen oder einer Auseinandersetzung mit TikTok über Richtlinien, zögere nicht, unseren rechtlichen Rat einzuholen. Manchmal können Missverständnisse geklärt oder Sperren angefochten werden, aber hier sollte man strategisch und fundiert vorgehen – dabei können wir als Anwälte unterstützen.
Mein Account wurde gesperrt: Was machen für schnelle Hilfe?!
Schritt 9: Markenschutz und Urheberrecht – schütze deine Marke und deine Inhalte
Als Influencer:in und Shop-Betreiber:in bist du selbst Markeninhaber:in und Urheber:in – du kreierst Content, etablierst deinen Namen und vielleicht sogar eigene Produkte.
Diese kreativen Leistungen sind dein Kapital. Entsprechend solltest du sie auch verteidigen und schützen, bevor es andere tun.
Eigener Name als Marke:
Dein Künstlername oder Social-Media-Name ist oft eng mit deinem Business verknüpft. Überlege, deinen Namen oder dein Logo als Marke eintragen zu lassen. Eine eingetragene Marke gibt dir das exklusive Recht, diesen Namen in bestimmten Waren- oder Dienstleistungsklassen zu verwenden. Kein anderes Unternehmen darf dann denselben Namen in deinem Bereich nutzen, ohne Lizenz von dir. Das schützt dich davor, dass Trittbrettfahrer deinen Bekanntheitsgrad ausnutzen oder dir sogar rechtlich den Namen streitig machen. Ohne Markenschutz könnte theoretisch jemand anders deinen Namen als Marke sichern und dir die Nutzung untersagen – ein Horrorszenario, das es tatsächlich schon gegeben hat. Mit einer Markenanmeldung bist du auf der sicheren Seite. In Deutschland ist das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) zuständig, EU-weit das EUIPO in Alicante. Markenrechte gelten immer für bestimmte Klassen (z. B. Klasse 25 für Kleidung, wenn du Merch verkaufst, oder Klasse 35 für Online-Handel). Wähle die Klassen strategisch aus. Unsere Kanzlei kann dich dabei beraten und den Anmeldeprozess übernehmen, damit alles korrekt läuft.
Sicherheit für Influencer:innen: Künstlername eintragen lassen und als Marke schützen
Urheberrecht an deinem Content:
Alles, was du an kreativen Inhalten erstellst – Videos, Fotos, Texte – ist grundsätzlich durch das Urheberrecht geschützt, sofern es ausreichend kreativ ist. Das heißt, niemand darf ohne deine Erlaubnis deine TikTok-Videos einfach runterladen und z. B. auf YouTube hochladen oder deine Captions kopieren und kommerziell nutzen. Praktisch passiert Content-Klau natürlich ständig im Internet, aber du hast rechtliche Mittel dagegen: Unterlassungsansprüche, Löschungsbegehren und Schadensersatzforderungen, um solche Verstöße zu stoppen.
Wichtig zu wissen: Ideen an sich sind nicht geschützt, nur deren konkrete Umsetzung.
Also wenn jemand dein Video nachdreht mit eigener Ausführung, ist das rechtlich zulässig – ärgerlich, aber zulässig. Klauen sie jedoch deinen Originalclip (Download & Reupload) oder verwenden deinen originalen Sound, verletzt das dein Urheberrecht.
Falls du entdeckst, dass jemand deine TikTok-Inhalte unbefugt nutzt, kannst du das TikTok melden (Stichwort IP-Verletzung melden) oder juristisch gegen die Person vorgehen.
Beweise sichern! Mach Screenshots oder Videos der Verletzung. Wir haben auch einen Blogartikel zum Thema „Content-Klau und Ideendiebstahl“ mit Tipps, wie du vorgehen kannst.
Fremde Inhalte rechtssicher nutzen:
Die andere Seite der Medaille: Wie vermeidest du selbst, in fremde Rechte einzugreifen?
Die größten Risiken haben wir im Kontext Werbung schon beleuchtet (Musik, Bilder, Markenlogos – Finger weg ohne Lizenz). Greife am besten auf lizenzfreie oder selbst erstellte Inhalte zurück. Wenn du Material von anderen nutzen willst, prüfe, ob es unter einer Creative-Commons-Lizenz steht, die kommerzielle Nutzung erlaubt. Und im Zweifel: Frag den/die Urheber:in nach einer Nutzungserlaubnis. Viele Creator:innen freuen sich, wenn du ihren Clip in deinem Shop-Livestream zeigst, sofern du sie erwähnst – aber verlassen kannst du dich darauf nur mit ausdrücklicher Zustimmung.
Marken Dritter respektieren:
Achte auch auf Markenrechte im Zusammenhang mit deinem Shop. Wenn du beispielsweise Produkte einer bestimmten Marke verkaufst oder vorstellst, benutze deren Namen und Logos nur, um das Produkt zu beschreiben, und nicht so, dass es den Eindruck erweckt, du seist offizieller Partner (außer du bist es tatsächlich). Nicht erlaubte Markennutzung kann Abmahnungen nach sich ziehen. Beispielsweise solltest du in Videos nicht groß das Logo einer Marke einblenden, wenn du keine Beziehung zu der Marke hast – das könnte als Markenverletzung gesehen werden oder zumindest als unlautere Werbung.
Praxis-Tipp:
Viele erfolgreiche Influencer:innen sichern nicht nur ihre Marke, sondern auch ihren Künstlernamen im Personalausweis eintragen zu lassen.
Das ist zwar kein Markenschutz, aber es dokumentiert die öffentliche Bekanntheit deines Namens und kann dir z. B. helfen, Verträge unter deinem Pseudonym abzuschließen. Es ist ein zusätzlicher Schritt, den du erwägen kannst, wenn du unter einem Alias auftrittst.
Abschließend:
„Deine persönliche Marke und deine Inhalte sind dein Kapital – schütze sie.“
Wir unterstützen dich gerne dabei, eine Strategie zum Markenschutz und Urheberrechtsschutz zu entwickeln, damit niemand ungestraft von deiner Kreativität profitieren kann außer dir.
Schritt 10: Verträge und Kooperationen – sichere Zusammenarbeit mit Partnern
Im TikTok Shop-Universum arbeitest du möglicherweise mit verschiedenen Partnern zusammen: mit TikTok selbst (über die Plattformbedingungen), mit Verkäufer:innen oder Marken, deren Produkte du empfiehlst, oder auch mit Sponsoren und Agenturen.
All diese Beziehungen sollten durch klare Verträge geregelt sein.
Nichts ist schlimmer, als im Ernstfall keinen schriftlichen Nachweis über Abmachungen zu haben – oder einen Vertrag zu unterschreiben, der voller Fallstricke ist.
„Im schlimmsten Fall wird sogar ohne Verträge und auf Basis mündlicher Vereinbarungen gearbeitet!“
Vertrag mit TikTok:
Die TikTok Shop Geschäftsbedingungen hast du akzeptiert, aber du hast sie wahrscheinlich nicht individuell verhandelt (sie gelten standardisiert für alle). Hier hast du wenig Spielraum außer Kenntnisnahme.
Wichtig ist, dass du weißt, was drinsteht – z. B. zu Provisionsänderungen, Inhaltsrichtlinien, Sperrgründen und Haftungsfragen. Solltest du später feststellen, dass bestimmte Klauseln problematisch sind, kannst du im Zweifel nur entscheiden, ob du weitermachst oder nicht. Jedoch kann es Fälle geben, wo eine Klausel unwirksam ist oder dich unangemessen benachteiligt – dann wäre es ein Thema für rechtliche Prüfung. Halte dich jedenfalls an die Pflichten aus diesen AGB, um Vertragsverletzungen zu vermeiden.
Verträge mit Verkäufer:innen/Brands:
Wenn du als Influencer:in Produkte über den TikTok Shop Partnerprogramm bewirbst, stehst du in geschäftlicher Beziehung zu den jeweiligen Händlern oder Herstellern dieser Produkte. Oft läuft das über TikToks Affiliate-Plattform, aber es empfiehlt sich dringend, zusätzliche Abmachungen vertraglich festzuhalten.
Punkte, die ein Kooperationsvertrag regeln sollte, sind unter anderem:
- Vergütung/Provision: Wie hoch ist deine Provision pro Verkauf? Gibt es eventuell einen Fixbetrag plus Provision? Wann und wie wird ausgezahlt? Werden Rückläufer berücksichtigt (siehe Schritt 6)? All das sollte schwarz auf weiß vereinbart sein.
- Exklusivität: Darfst du ähnliche Produkte anderer Marken parallel bewerben oder verlangt der Partner Exklusivität in einer Kategorie? Falls ja, für wie lange? Pass auf vor langfristigen Exklusivklauseln, die dich unnötig einschränken. Es kann okay sein, z. B. für die Dauer einer Kampagne keine Konkurrenzprodukte zu bewerben, aber nicht „für alle Zeit“.
- Nutzungsrechte an Content: Häufig möchten Marken die von dir erstellten Videos weiterverwenden (z. B. auf deren Homepage oder Ads). Kläre im Vertrag, was erlaubt ist. Es sollte definiert sein, wer die Rechte an den erstellten Inhalten hat und wie lange. Ohne Regelung könnte es passieren, dass die Marke deine Videos einfach überall einsetzt, ohne zusätzliche Vergütung.
- Haftung und Freistellung: Stellt sicher, wie mit rechtlichen Risiken umgegangen wird. Zum Beispiel, wenn das von dir beworbene Produkt Mängel hat und rechtliche Schritte nach sich zieht – stehst du dann außen vor oder haftest du mit? Idealerweise enthält der Vertrag eine Freistellungsklausel zu deinen Gunsten, dass der Verkäufer dich von Ansprüchen Dritter wegen Produktmängeln freihält. Umgekehrt verlangen manche Firmen, dass du sie freistellst, wenn dein Verschulden im Spiel ist (z. B. falsche Werbeaussagen). Diese Punkte sollte man fair austarieren.
- Laufzeit und Kündigung: Definiert, wie lange die Kooperation läuft und wie sie beendet werden kann. Wichtig, falls du dich aus einer unverträglichen Partnerschaft lösen musst.
Viele Influencer-Verträge, die uns unterkommen, enthalten Fallstricke – z. B. zu weitgehende Exklusivität, zu vage Leistungsbeschreibungen oder ungerechte Zahlungsbedingungen.
Lass solche Verträge immer von jemandem prüfen, der sich auskennt, am besten von einem Anwalt für Medien- oder Vertragsrecht (also von uns…).
Es geht um deine Karriere und dein Geld, da solltest du nicht einfach blind unterschreiben.
Influencer: starke Verträge schützen deine Karriere!
Zusammenarbeit mit Agenturen:
Manch eine:r lässt sich von einer Influencer-Agentur vermitteln oder managen.
Auch hier gilt: Check die Verträge! Nicht dass am Ende mehr Provisionsanteil an die Agentur geht als gedacht, oder du Rechte an deinem Content abtrittst.
Kein Vertrag = hohes Risiko:
Solltest du in die Situation kommen, dass eine Marke dir eine Kooperation ohne schriftlichen Vertrag anbietet – bestehe trotzdem auf einer schriftlichen Fixierung der wichtigsten Punkte per E-Mail wenigstens. Mündliche Absprachen können schnell missverstanden werden und sind schwer durchsetzbar. In unserem Kooperationsvertrag-Guide findest du ausführlich, was so ein Vertrag enthalten sollte.
Kooperationsvertrag für Influencer: Dein rechtlicher Schutz für erfolgreiches Sponsoring
Mit soliden Verträgen stellst du sicher, dass alle Parteien wissen, woran sie sind, und du im Zweifel Ansprüche durchsetzen oder dich verteidigen kannst. Es mag lästig wirken, sich durch Juristen-Deutsch zu arbeiten, aber es schützt dich vor bösen Überraschungen. Wir helfen dir gerne dabei, Verträge aufzusetzen oder zu prüfen – dein rechtlicher Rückhalt für erfolgreiches Influencer-Sponsoring.
Schritt 11: Risiken, Haftung und Absicherung – was tun, wenn es brenzlig wird?
Trotz bester Vorbereitung können Probleme auftauchen. Wichtig ist, dass du weißt, wie du reagieren musst, um Schaden zu begrenzen.
Hier einige typische Risiken im TikTok Shop-Business und wie du damit umgehst:
Abmahnungen:
Das Schreckgespenst jedes Online-Unternehmers. Eine Abmahnung bekommst du z. B. von Mitbewerbern oder Verbraucherschutzverbänden, wenn du gegen gesetzliche Vorschriften verstößt – etwa fehlende Kennzeichnung, Impressumsfehler, Wettbewerbsverstöße oder Urheberrechtsverletzungen. Abmahnungen kommen meist per Post (oft sogar per E-Mail) und fordern dich auf, etwas zu unterlassen und Anwaltskosten zu zahlen. Reagiere sofort und richtig! Nicht ignorieren, aber auch nicht vorschnell unterschreiben. Am besten sofort rechtlichen Rat einholen. Oft kann man durch geschickte Reaktion Schlimmeres verhindern.
Tipp: Hast du eine Abmahnung im Briefkasten, bewahre Ruhe. Melde dich bei einem Anwalt, der das Schreiben prüft. Manchmal sind Abmahnungen unberechtigt oder überzogen. In jedem Fall aber die Fristen beachten und nicht einfach verstreichen lassen.
Accountsperrung durch TikTok:
Wenn TikTok deinen Account oder Shop sperrt (sei es wegen Regelverstoß oder irrtümlich), handle zügig. Prüfe, ob du eine Begründung erhalten hast. Du kannst beim TikTok-Support Einspruch einlegen. Formuliere sachlich, warum der Strike aus deiner Sicht ungerechtfertigt ist, und liefere Belege, falls vorhanden. Parallel kann es helfen, über Kontakte (z. B. einen TikTok Community Manager, falls du einen kennst) das Problem anzugehen. Wenn alles nicht fruchtet und es existenzbedrohend für dich ist, ziehe in Betracht, rechtliche Schritte einzuleiten. In Einzelfällen kann man gegen ungerechtfertigte Sperren vorgehen, aber das ist Neuland und erfordert individuelle Prüfung.
Vertragsstreitigkeiten:
Hast du Streit mit einem Kooperationspartner (z. B. zahlt ein Händler deine Provision nicht aus, oder eine Marke wirft dir Vertragsbruch vor), versuche zunächst, das direkt zu klären. Oftmals sind solche Konflikte Missverständnisse. Wenn nicht, sieh in den Vertrag, welche Rechte dir zustehen – daher: immer Verträge parat haben. Ggfs. lass anwaltlich ein Schreiben aufsetzen, um deinen Anspruch durchzusetzen. Die meisten Unternehmen lenken ein, wenn sie merken, dass du es ernst meinst und dich beraten lässt.
Schäden und Haftung:
Ein Extrembeispiel: Ein von dir verkaufter Artikel verursacht einen Personenschaden (etwa ein technisches Gerät gerät in Brand). Der Geschädigte könnte dich auf Schadenersatz verklagen. In so einem Fall kontaktiere umgehend deine Versicherung (sofern du eine Haftpflicht/Produkthaftpflicht hast) und rechtliche Vertretung. Kläre, ob du überhaupt in der Haftung stehst. Möglicherweise bist du nur Vermittler und der Hersteller haftet. Wichtig ist, sich hier nicht selbst zu Äußerungen hinreißen zu lassen, die Schuld eingestehen. Überlass solche Kommunikationen Fachleuten.
Negative Öffentlichkeit:
Shitstorms oder negative Presse sind zwar keine direkten Rechtsprobleme, können aber rechtliche Folgen nach sich ziehen (z. B. wenn falsche Behauptungen über dich verbreitet werden). Lass Lügen oder Verleumdungen nicht einfach stehen – du hast rechtliche Mittel gegen Beleidigungen, üble Nachrede und Drohungen. Dokumentiere alles und ziehe ggf. einen Anwalt hinzu, um Unterlassung oder Löschung zu erreichen. Unsere Kanzlei hat auch hierzu Tipps (siehe Blogartikel zu Hasskommentaren).
Influencer: Beleidigungen, Lügen, Hasskommentare und Drohungen – Tipps vom Anwalt
Generell gilt:
„Hol dir Hilfe, bevor aus einem Problem ein Desaster wird.“
Die meisten rechtlichen Konflikte lassen sich lösen, wenn man frühzeitig richtig reagiert. Und scheue dich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen – es geht um dein Business und oft auch um viel Geld oder deine Reputation.
Dieser Leitsatz sollte dich stets begleiten.
Halte dich an die Spielregeln, und wenn mal ein Foul passiert – nimm es ernst, korrigiere den Kurs und lerne daraus.
Dann hast du langfristig Erfolg und kannst nachts ruhig schlafen, während deine TikTok-Shop-Bestellungen durchlaufen.
Rechtssicher zum TikTok-Shop-Erfolg – wir begleiten dich dabei
Ein TikTok Shop bietet Influencer:innen und Creator:innen riesige Chancen, neue Einnahmequellen zu erschließen und die eigene Marke zu stärken.
Gleichzeitig bringt er eine Fülle an rechtlichen Pflichten und Stolperfallen mit sich – von A wie AGB bis Z wie Zahlungsbedingungen.
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hat dir einen umfassenden Überblick gegeben, was du beachten musst, um deinen TikTok Shop rechtssicher zu erstellen und zu betreiben.
Vielleicht raucht dir jetzt der Kopf vor lauter Gesetzen und Regeln.
Keine Sorge:
„Du musst diesen Weg nicht alleine gehen!“
Unsere Kanzlei, Marcel Wetzel Rechtsanwälte aus Berlin, hat sich auf die Beratung von Influencer:innen und Content Creators spezialisiert.
Wir kennen nicht nur die Paragrafen, sondern auch die Social-Media-Branche. Das bedeutet, wir sprechen deine Sprache und verstehen die Herausforderungen der Creator Economy.
Wie wir dich unterstützen können:
- Markenschutz: Wir helfen dir, deinen Namen oder dein Logo als Marke eintragen zu lassen und beraten dich, wie du deine Identität schützen kannst. So bleibt deine Brand deine Brand.
- Urheberrecht: Ob im Vorfeld (Prüfung, ob deine Inhalte unbedenklich sind) oder im Ernstfall (wenn jemand deine Videos oder Fotos klaut, oder wenn du eine Abmahnung wegen Musiknutzung bekommst) – wir stehen an deiner Seite. Wir setzen deine Rechte durch und verteidigen dich gegen unberechtigte Forderungen.
- Vertragsgestaltung: Vom Kooperationsvertrag mit Sponsoren über AGB für deinen Shop bis hin zum Überprüfen der TikTok-Bedingungen – Vertragsrecht ist unsere Kernkompetenz. Wir entwerfen und prüfen Verträge, damit du fair behandelt wirst und deine Interessen gewahrt bleiben.
- Compliance & Beratung: Wir sorgen dafür, dass dein gesamter Auftritt rechtlich sauber ist. Wir prüfen dein Impressum, Datenschutzhinweise, Werbekennzeichnungen und beraten dich zu Verbraucherrechten, Steuerfallen und allem, was sonst anfällt. Kurz: Wir machen dich rechtssicher, damit du dich aufs Kreieren konzentrieren kannst.
Unsere Philosophie ist es, präventiv zu arbeiten:
Wenn du von Anfang an juristisch alles richtig aufsetzt, sparst du dir teure Konflikte später. Und falls doch etwas passiert – sei es eine Abmahnung oder ein Vertragsstreit – kämpfen wir mit vollem Einsatz für dein Recht.
Wir verstehen uns als deine persönlichen Anwälte, die dein Business langfristig begleiten und absichern.
Denn dein Erfolg ist auch unser Erfolg.
Du siehst: Ein TikTok Shop erfolgreich und rechtssicher zu betreiben, ist durchaus machbar, erfordert aber Kenntnisse über die rechtlichen Spielregeln.
Mit diesem Leitfaden bist du schon bestens informiert.
Bei weiteren Fragen oder wenn du individuell beraten werden möchtest, zögere nicht uns zu kontaktieren.
RA Wetzel und sein Team stehen dir mit Expertise und Leidenschaft zur Seite – damit du auf TikTok durchstarten kannst, ohne über rechtliche Hürden zu stolpern.
Zum Schluss haben wir noch eine FAQ-Sektion für dich mit den häufigsten Fragen aus der Praxis.
Schau mal rein – vielleicht wird dort die ein oder andere Frage beantwortet, die dir noch auf der Zunge brennt.
FAQ: Häufige Fragen zum TikTok Shop und rechtlichen Fallstricken
Brauche ich ein Impressum und eine Datenschutzerklärung auf TikTok?
Ja. Sobald du geschäftlich auf TikTok unterwegs bist (also z. B. einen Shop betreibst oder Kooperationen eingehst), sind Impressum und Datenschutzerklärung Pflicht und müssen für andere leicht erreichbar in deinem Profil hinterlegt werden. Du kannst dazu z. B. einen Link in deine Bio setzen, der auf die entsprechenden Seiten führt. Ohne Impressum riskierst du Abmahnungen, da dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Gleiches gilt für die Datenschutzhinweise, wenn du personenbezogene Daten erhebst oder verarbeitest.
Welche Angaben muss mein Impressum enthalten?
Dein Impressum sollte mindestens folgende Informationen umfassen: Name/Firma, eine ladungsfähige Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Bei eingetragenen Unternehmen kommen Registerdaten (Handelsregister, Registernummer) hinzu, und bei vorsteuerabzugsberechtigten Gewerben die USt-ID (Umsatzsteuer-Identifikationsnummer). Diese Infos sind gesetzlich vorgeschrieben und dürfen nicht weggelassen werden. Stelle sicher, dass die Angaben stets aktuell sind. (Tipp: Wenn du deinen echten Wohnort ungern angibst, nutze einen Dienst für Geschäftsadressen oder frag uns nach einer c/o-Lösung.)
Muss ich meine TikTok-Beiträge als Werbung kennzeichnen?
Ja, unbedingt. Jeder kommerzielle Post – auch wenn du „nur“ deine eigenen Produkte präsentierst – muss als Werbung erkennbar sein. Das bedeutet, du fügst gut sichtbar eine Kennzeichnung wie „Werbung“ oder „Anzeige“ hinzu, idealerweise direkt am Anfang des Beitrags. Auch im Livestream solltest du zu Beginn und in regelmäßigen Abständen darauf hinweisen. TikTok-eigene Shopping-Tags oder der kleine „gesponsert“-Hinweis reichen nicht aus, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Ohne klare Kennzeichnung riskierst du eine Abmahnung wegen versteckter Werbung.
Welche Verbraucherrechte muss ich beachten?
Vor allem das Widerrufsrecht und die Gewährleistung. Verbraucher:innen können innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware den Kauf ohne Angabe von Gründen widerrufen (Rückgabe gegen Erstattung). Über dieses Recht musst du sie vorab klar informieren – z. B. in der Produktbeschreibung oder via Widerrufsbelehrung im Checkout. Außerdem gilt die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren: Wenn ein Produkt mangelhaft ist, haben Kund:innen Anspruch auf Reparatur oder Ersatzlieferung. Klappt das nicht, auch auf Geld-zurück. Diese Rechte kannst du nicht ausschließen. Sorge also für korrekte Informationen und sei bereit, Retouren oder Reklamationen ordnungsgemäß zu handhaben.
Muss ich ein Gewerbe anmelden, um im TikTok Shop zu verkaufen?
Ja, in den meisten Fällen schon. Sobald du planmäßig Gewinne erzielst, handelst du gewerblich und brauchst eine Gewerbeanmeldung (Gewerbeschein). Ohne Gewerbe darfst du keine dauerhaften kommerziellen Aktivitäten betreiben. TikTok verlangt sogar ausdrücklich einen Nachweis deiner Gewerbetätigkeit bei der Seller-Registrierung, um sicherzugehen, dass du ein legales Unternehmen bist. Ausnahme kann sein, wenn du bspw. nur gelegentlich private Dinge verkaufst – aber das fällt nicht unter den TikTok Shop, der auf professionelle Seller ausgerichtet ist. Also: Ja, kümmere dich um die Gewerbeanmeldung, bevor du loslegst.
Welche Steuern fallen für TikTok-Shop-Einnahmen an?
Deine Einnahmen unterliegen der Einkommensteuer, da sie Teil deines zu versteuernden Einkommens sind. Wenn du über dem Grundfreibetrag liegst, wird also Einkommensteuer fällig. Zusätzlich musst du in der Regel Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) abführen, da deine Umsätze als unternehmerisch gelten. Ausnahme: Wenn du unter die Kleinunternehmerregelung fällst (aktueller Grenzwert ca. 22.000 € Jahresumsatz), brauchst du keine MwSt auszuweisen und abzuführen. Beachte aber, dass TikTok Preise normalerweise als Brutto anzeigt – hier musst du im Seller Center die richtigen Einstellungen setzen. Im Zweifel lass dich steuerlich beraten, um alles korrekt zu machen und keine Fristen zu verpassen.
Wer haftet bei rechtlichen Problemen oder Schäden im Zusammenhang mit dem TikTok Shop?
TikTok selbst übernimmt keine Haftung für deine Shop-Aktivitäten – sie stellen nur die Plattform. Du als Verkäufer:in trägst die Verantwortung und haftest gegenüber deinen Kund:innen. Wenn also etwas nicht geliefert wird, ein Produkt Mängel hat oder gesetzliche Infos fehlen, bist du in der Pflicht, nicht TikTok. Auch für eventuelle Schäden, die durch deine Produkte entstehen (z. B. Verletzungen, Defekte), kannst du haftbar gemacht werden. Bist du hingegen als Influencer:in im Affiliate-Einsatz, haftet zwar primär der eigentliche Verkäufer, aber auch du kannst in Verantwortung kommen, wenn du z.B. falsche Versprechungen gemacht hast. Grundregel: Handle sorgfältig und erfülle deine Pflichten, dann minimierst du das Haftungsrisiko.
Darf ich jedes Produkt im TikTok Shop verkaufen?
Nein. TikTok untersagt den Verkauf bestimmter Artikelkategorien. Verboten sind z.B. gefährliche Güter (bestimmte Chemikalien, Sprengstoffe), illegale oder verschreibungspflichtige Substanzen, Waffen, Drogen, aber auch lebende Tiere und gefälschte Produkte. Ebenso dürfen keine Produkte verkauft werden, die gegen die Community-Richtlinien verstoßen (z.B. jugendgefährdende Medien). Kurz: Alles, was gesetzlich oder durch TikTok-Regeln verboten ist, muss draußen bleiben. Schau dir vorab die TikTok-Richtlinien für Verkäufer an – dort gibt es eine detaillierte Liste der verbotenen und eingeschränkten Warenkategorien. Im Zweifel frag lieber, bevor du etwas listest, das grenzwertig sein könnte.
Brauche ich eigene AGB für meinen TikTok Shop?
Streng genommen sind eigene AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) nicht gesetzlich vorgeschrieben – ein Shop kommt auch ohne gültigen Kaufvertrag zustande. Empfehlenswert sind sie aber allemal. In AGB kannst du wichtige Punkte definieren: Zahlungsbedingungen, Lieferfristen, Eigentumsvorbehalt, Haftungsbeschränkungen, Retourenprozess, etc. So wissen deine Käufer:innen genau, woran sie sind, und du hast im Streitfall etwas in der Hand. Gute AGB schaffen Vertrauen und können dich vor ungerechtfertigten Ansprüchen schützen. Viele Abmahnungen im E-Commerce passieren wegen fehlerhafter oder fehlender Rechtstexte – mit professionell erstellten AGB minimierst du dieses Risiko. Wir können dich dabei unterstützen, maßgeschneiderte AGB für deinen TikTok Shop aufzusetzen.
Darf ich geschützte Musik oder fremde Inhalte in meinen TikTok-Shop-Videos nutzen?
Hier ist Vorsicht geboten. Geschützte Musik (also die meisten bekannten Songs) darfst du nicht einfach frei verwenden, wenn dein Video kommerzielle Zwecke hat. TikTok bietet dir für Business-Content eine Commercial Music Library mit lizenzierter Musik – beschränke dich am besten darauf. Wenn du einen Chart-Hit im Hintergrund eines Werbevideos nutzt, begehst du wahrscheinlich eine Urheberrechtsverletzung, selbst wenn TikTok den Song in der App anbietet. Also: Nutze nur Musik, bei der die kommerziellen Rechte geklärt sind. Ähnliches gilt für fremde Videos oder Bilder: Du darfst nicht einfach Content anderer Creator:innen oder aus dem Internet in deinen Clips einbauen (Ausnahme: wenn du TikToks Duett oder Stitch-Funktionen im erlaubten Rahmen nutzt, oder der/die Urheber:in dir die Erlaubnis gegeben hat). Wenn du unsicher bist, lass den Fremd-Content lieber weg oder frag um Erlaubnis. So gehst du Abmahnungen aus dem Weg.
Wie kann ich meinen Namen oder mein Logo auf TikTok schützen (Markenschutz)?
Dein Name ist dein Markenzeichen – deshalb solltest du überlegen, ihn als Marke eintragen zu lassen. Durch eine Markenregistrierung beim DPMA oder EUIPO sicherst du dir die exklusiven Nutzungsrechte an deinem Namen/Logo in den gewählten Kategorien. Kein anderer darf dann unter diesem Namen ähnliche Produkte/Dienstleistungen anbieten. Das schützt dich vor Nachahmern und gibt dir die Möglichkeit, bei Missbrauch rechtlich vorzugehen. Die Markenanmeldung erfordert etwas Aufwand (Klassen aussuchen, Gebühren zahlen, Schutzdauer initial 10 Jahre), lohnt sich aber, wenn du langfristig eine Marke aufbauen willst. Zusätzlich kannst du deinen Künstlernamen in deinen Ausweisdokumenten eintragen lassen, um ihn offiziell zu führen – das allein bietet zwar keinen Markenschutz, aber unterstreicht deine Etablierung. Gerne unterstützen wir dich bei der Markenrecherche und Anmeldung, damit alles reibungslos klappt.
Wofür brauche ich einen Anwalt beim TikTok Shop?
Rechtsanwältliche Unterstützung ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, kann dir aber viel Ärger ersparen. Ein Anwalt, der sich im Influencer-Recht und E-Commerce auskennt, kann zum Beispiel: deine Rechtstexte (Impressum, AGB, Datenschutz) wasserdicht aufsetzen; Verträge mit Partnern prüfen oder erstellen, damit du fair behandelt wirst; dich beim Markenschutz und Urheberrecht beraten, also deine Marke anmelden oder gegen Content-Klau vorgehen; im Krisenfall (Abmahnung, Streit, Sperre) schnell reagieren und deine Interessen vertreten. Kurz: Er/Sie sorgt dafür, dass dein TikTok Shop rechtssicher ist und bleibt, und dass du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren kannst. Unsere Kanzlei hat hier viel Erfahrung – wir verstehen die rechtlichen Feinheiten und die geschäftlichen Realitäten der Social-Media-Welt. Die Investition in juristischen Beistand am Anfang kann dich vor teuren Problemen später bewahren.
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Wir wünschen dir viel Erfolg mit deinem TikTok Shop – auf dass deine Follower gerne und sorglos bei dir shoppen!